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Parthenope

Drama, Italien/Frankreich 2024, 136 min

Sie ist jung, sie ist wunderschön, sie kann alles haben, was sie will - und braucht nicht einmal danach zu fragen. So fasst der alternde amerikanische Schriftsteller John Cheever (Gary Oldman) Parthenopes (Celeste Dalla Porta) Eigenschaften zusammen. Alle liegen ihr, deren Name auf eine Sirene der griechischen Mythologie verweist, zu Füßen. Denn sirenengleich wandelt, tanzt und paddelt Parthenope durch Neapel und Capri, stets freundlich und unergründlich lächelnd. Alle Männer, bekannte wie unbekannte, alte oder junge, mithin jeglicher Mann, der in ihrer Nähe ist, von ihrem Bruder Raimondo (Daniele Rienzo) bis hin zu ihrem Anthropologie-Professor Devoto Marotta (Silvio Orlando) liegt ihr zu Füßen. So auch der amerikanische Autor, der „keine Sekunde ihrer Jugend“ mit seiner alkoholkranken Gegenwart beeinträchtigen möchte. Eine Koketterie, die der Parthenopes ebenbürtig ist.
Regisseur und Drehbuchautor Paolo Sorrentino (»The Hand of God«) feiert auch in seinem neuen Film seine Heimatstadt Neapel ebenso wie die Figuren seiner Geschichte und inszeniert mit sanft anmutender Hingabe und überbordendem Willen zur schönen, nostalgisch-charmanten Einstellung. Diesmal stellt er, in seinen Filmen nicht selbstverständlich, weibliche Schönheit in den Mittelpunkt. Seine Parthenope bleibt wie die griechische Sirene jederzeit ein Mysterium - Projektionsfläche zauberhafter Jugendlichkeit, genau wie das alte, aber ungeheuer frisch wirkende, lebendige Neapel. Hintergründige Trauer liegt dennoch dicht unter den harmonischen Bildern. Indem er die Menschen und die Orte so konsequent zum Strahlen bringt, erzählt Paolo Sorrentino von ihrer unwiderruflichen Vergänglichkeit.
Grit Dora