Evil does not exist

Drama, Japan 2023, 107 min

Erst seit zwei Filmen - und das erst in den letzten zwei Jahren - hat man den japanischen Regisseur Ryusuke Hamaguchi im Blick. Während sein Film »Das Glücksrad« eher Cineasten vorbehalten war, erfreute sich »Drive My Car« auch durch seine Oscar-Auszeichnung als Bester Internationaler Film großer Beliebtheit. Bei Letzterem hat er bereits mit der Komponistin Eiko Ishibashi zusammengearbeitet. Nun hat er zwei Filme nach eigenen Drehbüchern geschaffen, die sich an der Musik abarbeiten. Der erste Film »Evil does not exist« startet nun in den Kinos. Mit einer gewohnt ruhigen Kameraarbeit und einem Blick für Details erzählt er die Geschichte des Dorfes Mizubiki in der Nähe von Tokio. Dort leben Takumi (Hitoshi Omika) und seine Tochter Hana (Ryo Nishikawa) wie alle anderen Dorfbewohner im Einklang mit der Natur. Doch als Stadtbewohner planen, diesen Ort und den umgebenden Wald als Erholungsgebiet mit Glamping für Touristen umzugestalten, gerät alles in Unruhe. Sanft lotet Hamaguchi die Geschichte zwischen Stadt- und Dorfbewohnern aus. Er bezieht klar Stellung, zeigt aber auch, dass man sich manchem Wandel womöglich nicht verschließen kann. Alles wird dabei getrieben von der Musik, die mehr ein Gefühl transportiert als die eingesetzten Worte. So kann man nach »Evil does not exist« auch auf den folgenden Film gespannt sein, in dem Hamaguchi und Ishibashi ganz auf Sprache verzichten werden.
Doreen