Lone Survivor

Action, USA 2013, 122 min

Der Afghanistankrieg wird, was die amerikanische Kriegsführung betrifft, oft mit dem Vietnamkrieg verglichen. Damals entstanden zeitnah ein paar ziemlich starke Filme in den USA, die von dem Wahnsinn jenes Krieges handelten und in denen Gut und Böse nicht zu unterscheiden waren. Vergleichbares über den Afghanistankrieg (z.B. »Brødre« von Susanne Bier, oder »Essential Killing« von Jerzy Skolimowski) kam bisher nur aus Europa. »Lone Survivor« ändert nichts daran.
Erzählt wird in »Black-Hawk-Dawn«-Manier die angeblich wahre Geschichte von vier harten Männern einer Spezialeinheit mit dem Auftrag, einen Talibanführer zu erschießen. Bei ihrer Mission treffen sie auf ein Talibankind und entscheiden sich gutherzig, dieses laufen zu lassen (anstatt es zu töten), werden verraten und müssen sich einem zahlenmäßig weit überlegenen Gegner stellen, der auch mal explodiert, wenn er abgeschossen wird. „You can die for your country, I'm gonna live for mine“, bedeutet Ben Foster einem dieser Schurken - ein Satz, den Regisseur und Autor Peter Berg (»The Kingdom«, »Battleship«) ihm wohl deshalb in den Mund gelegt hat, weil er einer derjenigen ist, der es am Ende dann doch nicht schafft.
Kurz vor dem Abspann werden Fotos der Soldaten gezeigt, deren Geschichte hier nacherzählt wird. Dass dabei David Bowies „Heroes“ (in einer Neuinterpretation von Peter Gabriel!) zur Untermalung benutzt und damit einfach unverfroren patriotisch fehlgedeutet wird, ist bezeichnend für einen Film, der viel zu genau zwischen Gut und Böse zu unterscheiden weiß.
Felix