Alles ist erleuchtet

Drama/Komödie, USA 2005, 108 min

Wenn die Abende wieder länger werden, dann sollten wir uns einfinden in einer kleinen Küche, irgendwo am Herd, und bei einem guten Tropfen im Glas fängt einer an Geschichten zu erzählen. Egal, wovon sie handeln, und ganz gleich, ob sie wahr oder erfunden sind. Wichtig ist nur, sie schön zu erzählen. So wie die Alten das früher konnten. So wie es ein ganz Junger kürzlich getan hat. Jonathan Safran Foer, ein New Yorker Mitte Zwanzig, hat seinen ersten Roman »Alles ist erleuchtet« in einer Art Eingebung niedergeschrieben. Erklären kann er den Erfolg nicht. Wozu auch, wir haben ja die Geschichte. Foer erzählt von einem jüdischen Schtetl sowie dem Schicksal seiner Familie während des Holocaust anhand der Abenteuer eines jungen Amerikaners, der in die Ukraine aufgebrochen ist, um eben jene Vergangenheit zu suchen. Unser Held heißt zufällig auch Jonathan Safran Foer. Im Gepäck hat er das vergilbte Foto einer Frau namens Augustine. Sie soll gegen Ende des 2. Weltkrieges den Großvater unseres Helden vor den Nazis gerettet haben. Jonathan will Augustine finden und Trachimbrod, den Ort, aus dem seine Familie stammt.
Erleuchtet hat J. S. Foer mit seinem Buch auch den Schauspieler/Autor/Regisseur Liev Schreiber, der gerade begonnen hatte, sich für die Geschichte seines eigenen Großvaters aus der Ukraine zu interessieren. Beide zusammen waren verrückt genug, in Tschechien einen Film zu drehen. Sie fanden Elijah Woods Augen passend für den verträumten Blick eines jungen Amerikaners in der Ukraine, sie fanden die Gegend um Prag herum ukrainisch genug und das Glück schien ihnen hold, als sie mit Eugene Hutz (der im richtigen Leben Sänger der Band »Gogol Bordello« ist) einen echten Exil-Ukrainer und mit Boris Leskin ein echtes russisches Großväterchen für den Film gewinnen konnten.
Alex (Eugene Hutz), der englischen Sprache gerade ausreichend mächtig, um sich zurück nach Hause zu finden, gibt auf ungewöhnliche Art den Erzähler der Geschichte. Er fungiert als Dolmetscher zwischen Jonathan und dessen großväterlichem Reiseführer. Damit steht er plötzlich im Mittelpunkt der Reise durch eine verwüstete Gegend und in eine Zeit des Grauens. Er berichtet in einer unnachahmlichen Sprache von den Abenteuern und irrsinnigen Missverständnissen während dieser Fahrt, von der Geschichte Trachimbrods und von den Gespenstern der Vergangenheit.
alpa kino

Buch: Liev Schreiber nach einem Roman von Jonathan Safran Foer

Regie: Liev Schreiber

Darsteller: Elijah Wood, Eugene Hutz, Boris Leskin, Laryssa Lauret, Jason Schwartzman

Kamera: Matthew J. Libatique

Musik: Paul Canteloni

Produktion: Big Beach, Marc Turtletaub, Peter Saraf

Bundesstart: 15.12.2005

Start in Dresden: 15.12.2005

FSK: ab 6 Jahren