Das Pferd auf dem Balkon
Wie anstrengend - Mika (Enzo Gaier) dreht durch, wenn nicht Punkt 14:17 Uhr das Essen auf dem Tisch steht. Seine Mutter Lara (Nora Tschirner) hat sich darauf eingestellt. Andererseits hat er eine tolle Beobachtungsgabe und liebt Mathematik. Mika sagt über sich selbst: „Ich habe das Asperger-Syndrom, deshalb bin ich oft gereizt. Ich hasse Witze, ich verstehe keine Witze.“ Sein Leben wird plötzlich aufregend und voller Überraschungen (die er auch hasst), als er ein Pferd auf einem Balkon der Wohnsiedlung entdeckt. Das hat der Nachbar Sasha (Andreas Kiendl) gewonnen, es ist das ehemalige Rennpferd Bucephalus. Das bei Sasha störrische Tier ist bei Mika ganz brav und gehorsam, und Mika selbst ist in seiner Nähe so entspannt wie sonst nie. Was wäre also nahe liegender, das Tier zu behalten?
Doch das ist nicht so einfach - gemeine Schurken sind wegen Spielschulden hinter Sasha her, und dann droht Bucephalus auch noch der Schlachthof. Mika findet eine mutige Verbündete in der gleichaltrigen Dana, die sich für eine indische Prinzessin hält, und der alten Hedi (Bibiana Zeller), die einen tollen Auftritt im Spielcasino hinlegt, um das fehlende Geld zu beschaffen. Am Ende wird ein großes Fest gefeiert - Weihnachten mit der indischen Großfamilie von Dana.
Sehr charmant, außerordentlich witzig und nie zu dick aufgetragen - so ist diese märchenhafte Buchverfilmung von einem Regisseur mit dem märchenhaften Namen Hüseyin Tabak.
Petra Wille
Petra Wille
Buch: Milan Dor
Regie: Hüseyin Tabak
Darsteller: Enzo Gaier, Nora Tschirner, Natasa Paunovic, Andreas Kiendl, Bibiana Zeller, Ernst Stankovski, Branko Samarovski, Murathan Muslu, Alexander E. Fennon, Adem Karaduman, Andreas Bettinger, Abdulkadir Tuncer, Margarethe Tiesel
Kamera: Peter von Haller
Musik: Judit Varga
Produktion: Mini Film, Katja Dor-Helmer
Bundesstart: 19.09.2013
Start in Dresden: 19.09.2013
FSK: o.A.