Carrie

Horror/Drama, USA 2013, 99 min

Die 16-jährige Carrie White (tasty tasty „Hit Girl“ Chloë Grace Moretz) ist in ihrer Highschool eher die Außenseiterin. Ihre Mutter ist ein fanatischer Bibel-Freak und schottet Carrie weitgehend vom Rest der Welt ab. Als Carrie in der Dusche der schulischen Mädchenumkleide ihre erste Regelblutung bekommt, hat sie keine Ahnung, was mit ihr passiert. Anscheinend ist ihre Mutter besser im Abschotten von der Realität, als es Stasi und SED je waren. Doch es gibt auch Solidarität an der High School. Eine von Carries Mitschülerinnen bittet ihren Freund (natürlich den coolsten Typen der Schule) Carrie zum Abschlussball zu begleiten. Doch nicht alle sind damit einverstanden, und am Ende wird dann auch kräftig und effektgewaltig gestorben. Denn Carrie hat die Fähigkeit, Gegenstände mit ihren Gedanken zu bewegen. Im Unterschied zu Brian De Palmas Vorlage von 1976 stellt sich nach über dreißig Jahren medialer Desensibilisierung der Leute gegenüber Gewalt und Blut die Frage, was eigentlich schrecklicher ist. Sind es Carries übernatürliche und tödliche Fähigkeiten oder eher die Gräuel, die sich Pubertierende einander antun und die Effekte von religiösem Fanatismus. »Carrie« ist mittlerweile fast schon weniger Horror und mehr Coming-of-age Drama - mit Blut. Viel Blut.
José Bäßler