The Exchange

Drama, Israel/Deutschland 2011, 98 min

Mit seinem Debütfilm »Die Band von nebenan« sorgte Eran Kolirin für durchaus mehr als einen Überraschungserfolg. Die Geschichte des ägyptischen Polizei-Orchesters, das irgendwo in der Negev strandet, war eine witzige und warmherzige Komödie über Völkerverständigung der anderen Art.
Nun kommt seine zweite Arbeit in unsere Kinos. In dieser geht es nicht um das Große und Ganze, hier werden die Befindlichkeiten moderner Existenz thematisiert. Große Worte wie Entfremdung, Fremdbestimmung und der Platz im Leben werden in klaren und nachvollziehbaren Bildern fassbar. Denn wie der Titel schon andeutet, wer will nicht schon ab und an sein Leben komplett ändern.
Oded (Rotem Keinan) und Tami (Sharon Tal) sind ein modernes Ehepaar und leben miteinander und/oder nebeneinander her. Sie scheinen zufrieden, gar glücklich, alles hat seine Ordnung.
Oded hat einen Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität und Tami, Architektin, sucht gerade einen. Als Oded eines Nachmittags kurz nach Hause fährt, um einen vergessenen Ordner zu holen, empfindet er sein Heim plötzlich als fremdartig. Seine Frau schläft ruhig in der so anders scheinenden, gemeinsamen Wohnung. Es wirkt anders als sonst, er fühlt sich wie ein Tourist in seinem Haus.
Unbemerkt hat er hat die Struktur seines bisherigen Lebens durchbrochen. Etwas ist anders und mit diesem Moment fängt die Lösung von seinem bisherigen Leben an. Er hört auf aktiv zu tun, wird zum passiven Beobachter seiner selbst und der hektischen Menschen um ihn herum. Es ist eine kleine Veränderung, die ganz allmählich zu einer Art eigenen Rebellion ohne große Attitüde mit Antis und Pros wird. Oded hat etwas durchbrochen.

Buch: Eran Kolirin

Regie: Eran Kolirin

Darsteller: Rotem Keinan, Sharon Tal, Dov Navon, Shiri Ashkenazi, Zvika Fishzon, Michael Kfir

Kamera: Shai Goldman

Produktion: July August Productions, Pandora, ZDF, Arte, Eylon Ratzkovsky, Eran Kolirin, Karl Baumgartner

Bundesstart: 30.08.2012

Start in Dresden: 30.08.2012

FSK: ab 12 Jahren