Bittere Kirschen

Drama, Deutschland 2011, 111 min

Es ist wie so oft: Früher oder später holt einen die Vergangenheit wieder ein. Und so geht es auch der Protagonistin Lena (Anna Stieblich), als sie nach dem Tod ihrer Mutter und der Aufgabe ihrer Arbeit als Theaterschauspielerin wieder in ihr Heimatdorf zurückkehrt. Zu ihrer Mutter hatte sie, um es einmal milde auszudrücken, nicht immer das beste Verhältnis. Daher sind nach ihrem Ableben noch viele Fragen offen, denen sich Lena nun stellen will. Sie braucht Antworten und lehnt, der Situation geschuldet, sogar den Heiratsantrag ihres Freundes ab. Sie will erst einmal Klarheit schaffen, was die Vergangenheit ihrer Mutter während der Naziherrschaft angeht. In ihrer Heimat angekommen, trifft die Schauspielerin auf den Jugendfreund ihrer Mutter Julius Dahlmann (Martin Lüttge), der ihr weitere Rätsel aufgibt. Unabhängig voneinander beschließen die beiden nach Auschwitz zu fahren, um dort auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln - beide mit verschiedenen Absichten. Als dann auch noch der katholische Priester Richard Franzen (Wolfram Koch) zur Truppe stößt und sich alle drei gemeinsam auf einen Road Trip begeben, sind Irrungen und Wirrungen vorprogrammiert.
In der Romanverfilmung von »Lenas Liebe« der Schriftstellerin Judith Kuckart kommt so einiges zusammen: die Spurensuche in der Vergangenheit der Deutschen, ein katholischer Priester, der an seinem Glauben zweifelt, Schuldgefühle, Trauer und noch mehr. Alles zusammen ergibt einen Film, der im Gedächtnis bleibt und vor allem einen unterhaltsamen Kinobesuch.
Juko