Die Summe meiner einzelnen Teile

Drama, Deutschland 2011, 118 min

Vor nicht allzu langer Zeit war Martin (Peter Schneider) ein Mathematiker auf Karrierekurs in einem großen Unternehmen. Er arbeitete bis zur Erschöpfung - bis er zusammenbrach und seine Welt in tausend Einzelteile zerfiel. Nach der Entlassung aus der Psychiatrie verliert er seine Stelle, seine Freundin (Julia Jentsch) und sein Mini-Appartement in Marzahn. Immer schwerer fällt es ihm, seinen Alltag zu strukturieren und die Wirklichkeit mit seinen Zahlen zu bändigen, so dass er sich zunehmend isoliert. Am Rande der Stadt trifft er auf einen Jungen (Vlad Chiriac), der nur russisch spricht. Gemeinsam flüchten sie in den Wald, bauen eine Hütte und werden Freunde. Sie streifen durch die glitzernde Wildnis, wo jeder von ihnen versucht seine klitzekleine Utopie eines besseren Lebens zu verwirklichen. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis man Martin auch dort finden wird…
Hans Weingartner (»Die fetten Jahre sind vorbei«, »Free Rainer - Dein Fernseher lügt«), der ehemalige Student der Gehirnforschung, kehrt erstmals nach seinem eindrucksvollen Debüt mit »Das weiße Rauschen« im Jahr 2001 zu einem psychologischen Thema zurück und setzt sich gleichzeitig rigoros mit unserer unmenschlichen (Leistungs-)Gesellschaft auseinander. Wer nicht funktioniert, wird aussortiert. Wer nicht passt, wird passend gemacht - oder landet schnell ganz unten. Doch die Figuren des „Regie-Rebellen“ reiben sich immer am System, nehmen sich die Freiheit, die sie brauchen, und rennen gegen alle Hindernisse an.
»Die Summe meiner einzelnen Teile« ist erneut ein großartiger Film für alle, die noch wissen, was Kino ausmacht und die noch nicht verlernt haben, ihren eigenen Kopf zu benutzen!