The Acid House

Drama, Großbritannien 1998

Neben John King und Nick Hornby zählt der Schotte Irvine Welsh zur Spitze einer neuen Generation Schriftsteller, die einen unverstellten Blick auf die modernen Realitäten des britischen Alltags liefern. Punktgenau treffen sie den Nerv unserer Zeit. Kommunikationsunfähig suchen seine Helden die Flucht in Drogen, Sex, Gewalt oder Musik. Sie lassen sich ablenken, verschaffen sich eine vorübergehende Linderung und zögern die unvermeidliche Katastrophe bestenfalls etwas heraus. Drei der mehr als zwanzig Storys seiner ‘94 erschienenen Kurzgeschichtensammlung wählte er aus, um sie selbst für die Leinwand zu adaptieren. In „The Stanton Star Cause“ wird ein Fußballer, nach einem schlechten Tag, von einem schottischen Gott in eine Fliege verwandelt. Bei „The Acid House“ tauscht ein idiotischer Jugendlicher, während eines Trips, die Identität mit einem Baby, und dazwischen, in „A Soft Touch“ verliert ein tumber Supermarktangestellter nicht nur seine Freundin an den Prollo von Nebenan, sondern fängt sich auch noch Hohn, Spott und Prügel ein. Dass am Ende nur Trostlosigkeit und die Gewißheit warten, dass der Rest des Lebens kaum anders aussehen wird, verbindet die Geschichten, Paul McGuigan (Regie) nicht gerade kunstvoll, dafür aber äußerst drastisch und direkt auf die Leinwand hämmert. Die Nähe zu „Trainspotting“ ist den Filmemachern dabei nicht nur in der Wahl der Darsteller willkommen. Sicher nicht der schlechteste Ansatz für einen Film, der mit der Wucht eines Vorschlagammers treffen will.

Regie: Paul McGuigan

Darsteller: Stephen McCole, Maurice Roeves, Garry Sweeney

Bundesstart: 03.06.1999

Start in Dresden: 03.06.1999