Vergiss dein Ende

Drama, Deutschland 2011, 94 min

Seit vier Jahren pflegt Hannelore (Renate Krößner) ihren demenzkranken Mann Klaus (Hermann Beyer). Sie ist am Ende ihrer Kräfte und nutzt die Chance aus ihrem Alltag zu entfliehen, als sich ihr Nachbar Günther (Dieter Mann) auf eine Reise begibt. Sie folgt ihm unbemerkt in den Zug und lässt ihren Mann allein zurück. Was sie nicht weiß, Günthers Lebensgefährte ist vor einigen Tagen an Krebs gestorben und er hat die Absicht, sich in seinem Ferienhaus an der Küste das Leben zu nehmen. Können zwei von Hoffnungslosigkeit gezeichnete Seelen einander die Kraft für neue Wege geben? Doch dies ist nur eine Frage, die der Film aufwirft.
Das er ein in Zukunft immer größeres gesellschaftliches Problem vor Augen führt, beschreibt der junge Regisseur Andreas Kannengießer so: „Ich finde es beunruhigend zu wissen, dass ich hier und heute nicht in der Lage wäre, meine Eltern zu Hause zu pflegen. Oder im Heim pflegen zu lassen. Weil ich keine gesicherte Existenz vorweisen kann, keine Rücklagen habe, ein Nomadenleben führe und die Rentenaussichten schlecht sind. Und ich vermute, ich bin nicht ganz allein damit. Angesichts der Realität, dass wir in unserer Gesellschaft bald mehr Pflegefälle als Kinder zu betreuen haben, ist es für mich nicht ausreichend zu fragen, was man sich selbst für den Fall des Falles wünscht. Man muss schon etwas weiter ausholen. Ich hoffe, der Film regt dazu an.“ Ein Film von großer Reife, der durch seine ausgezeichneten Darsteller von nachhaltiger Wirkung bleibt.