Die Lincoln Verschwörung
Abraham Lincoln war der erste US-Präsident aus den Reihen der Republikaner, er war der erste, der seine Landsleute gegeneinander in einen Krieg führte, und er war auch der erste, der in eine zweite Amtszeit gewählt wurde. Allerdings nur für reichlich 40 Tage, denn am 14. April 1865 schoss ihn John Wilkes Booth nieder, und so wandelte sich Abraham Lincoln zum ersten Präsidenten der USA, der ermordet wurde. Den Attentäter schoss man zehn Tage später aus Versehen tot. So blieb Kriegsminister Stanton (Kevin Kline) keine andere Möglichkeit, als im Folgenden etliche Mitverschwörer vor ein Kriegsgericht zu bringen und von da direkt an den Galgen. Ohne Jury und ohne die Chance auf eine Berufung. Das Volk wollte jemanden hängen sehen. Man legte die Verteidigung der Verschwörer schlauerweise in die Hände eines jungen Kriegshelden der Union, Frederick Aiken (James McAvoy), der damit zum Prügelknaben der Nation aufstieg. Besonders weil er schon nach wenigen Tagen Zweifel an der Art des Verfahrens äußerte. Auf der Anklagebank sitzt auch Mary Surratt (Robin Wright), Mutter eines flüchtigen Verschwörers. Schnell erkennt der ambitionierte Anwalt die nationale Bedeutung einer bedingungslosen Aburteilung, aber im selben Maße bereitet ihm die systematische Aushebelung der noch jungen bürgerlichen Verfassungsrechte schlaflose Nächte. Aiken lernt seine Mandantin Surratt kennen als eine aufrichtige Frau und liebende Mutter, die ihn allerdings nie ganz von ihrer Unschuld zu überzeugen vermag. Der eigene Sohn unterlässt es, sich zu stellen und seine Mutter zu erlösen, Entlastungszeugen fallen um, und so bleibt Aiken nur, der Frau beizustehen und seine Arbeit zu tun; die Veteidigung ihrer verfassungsmäßig garantierten Rechte. Man darf durchaus aktuelle Bezüge zur us-amerikanischen Gegenwart herstellen, wo das Drehbuch bis zum September 2001 kaum jemanden interessierte, bis es vor ein paar Jahren auf dem Tisch von Robert Redford landete. Aus der akkuraten, fast 15-jährigen Recherche von Autor James D. Solomon formte Redford ein spannendes Stück amerikanischer Geschichte mit allerhand aktueller Brisanz.
Buch: James D. Solomon, Gregory Bernstein
Regie: Robert Redford
Darsteller: Evan Rachel Wood, James McAvoy, Alexis Bledel, Robin Wright, Justin Long, Danny Huston, Norman Reedus, Kevin Kline
Kamera: Newton Thomas Sigel
Musik: Mark Isham
Produktion: The American Film Company, Wildwood Enterprises, Robert Redford, Brian Peter Falk, Bill Holderman, Greg Shapiro, Robert Stone
Bundesstart: 29.09.2011
Start in Dresden: 29.09.2011
FSK: ab 12 Jahren