Mademoiselle Chambon

Drama, Frankreich 2009, 100 min

Mit »Madmoiselle Chambon« kommt der vierte Film von Stephane Brizé, der auch als Autor, Produzent und Schauspieler arbeitet, in die Kinos. Er machte sich bereits 2006 mit »Man muss mich nicht lieben« einen Namen in der Filmkunstszene, ist aber wohl eher in seinem Heimatland bekannt.
Vielleicht liegt es daran, dass er zu den Meistern der leisen Töne zu zählen ist und vielleicht haben unsere Nachbarn eher ein Faible dafür.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Jean ist ein herzensguter Mensch, als Maurermeister ein guter Handwerker, ein guter Sohn, ein guter Vater und ein guter Ehemann. Alles ist klar, eingespielt, wohl etwas zu sehr eingefahren, denn als er die Lehrerin seine Sohnes - Mademoiselle Chambon - kennen lernt, wirft ihn das aus der Bahn. „Coup de foudre“ sagen die Franzosen dazu. Das steht für „Blitzschlag“ oder eben „Liebe auf den ersten Blick“. Er, der Fabrikarbeiter, ist fasziniert von ihrem Geigenspiel, sie von seinen handwerklichen Fähigkeiten…
Der Regisseur übersetzt uns die Romanvorlage von Éric Holder nicht eins zu eins, seine Stärke - und die der beiden Hauptdarsteller Vincent Lindon und Sandrine Kiberlain - liegt vielmehr in den Zwischentönen, in Blicken und Gesten, die uns die verwirrenden Gefühle der beiden nahe bringen. Am Ende müssen sie sich entscheiden…