Gordos - Die Gewichtigen

Komödie, Spanien 2009, 115 min

»Gordos« (wörtlich wohl: die Fetten) ist ein komödiantisches Drama, erzählt in fünf Episoden rund ums Übergewicht. Dass Übergewicht nicht immer glücklich macht, sei es, weil man sich in seiner eigenen Haut nicht mehr wohl fühlt, sei es wegen der Erwartungen anderer, all das ist ja kein Geheimnis. Manche begeben sich deshalb auch in eine Therapie. So auch Andrés, Nuria, Leonor, Enrique und Sofia, die sich vor ihrem Gruppentherapeuten Abel nicht nur im übertragenen Sinne nackig machen. Trotzdem ist »Gordos« kein Film über die körperliche, sondern mehr über die emotionale Fettleibigkeit. Was die Protagonisten dick macht, sind weder Pizza noch Eis oder Hamburger. Was sie in Wirklichkeit dick macht, sind die Dinge, die ihnen widerfahren und die sie nicht verdauen können.
Der spanische Regisseur und Drehbuchautor Daniel Sánchez Arévalo, positiv aufgefallen durch seinen Film »Dunkelblaufastschwarz«, der ihm Vergleiche mit seinem Landsmann Pedro Almodóvar einbrachte, deckt die Person hinter jeder einzelnen Figur auf. Die Aufgabe des Zuschauers ist es, Szene für Szene die vielen schützenden Schichten abzutragen, hinter denen sich die Protagonisten verstecken. Den Panzer abzunehmen, der vor äußeren Aggressionen schützen soll.
Denn im klar formulierten Thema des Fettseins liegt nicht des Pudels Kern. In Wirklichkeit stehen die Evergreens wie Beziehungsverhalten, Treue, Ehrlichkeit und die Frage, was man am Partner wirklich liebt, im Mittelpunkt.
Spanisches Kino für alle, die es etwas schräg mögen, egal ob sie zu den „makellosen Mensche“ oder zu den weniger perfekten gehören.