Zombieland

Horror/Komödie, USA 2009, 88 min

Zuerst glaubte ich, das in Berlin ansässige Sound & Drumland habe eine neue Filiale für Hippiemusiker aufgemacht, aber gugge ma da, weit gefehlt! Da meint der junge, doch recht unbekannte Regisseur Ruben Fleischer, wieder mal einen Zombiefilm an den Mann bringen zu müssen, und schau einer an! Hervorragend schicke Kiste! Großartiger Zombiesplatterspaß! Wahrscheinlich DER bluthumorige Kultbringer des neuen Jahrtausends seit Peter Jacksons »Braindead«. … aber letzten Endes, wer den Familiennamen Fleischer trägt, ist ja gerade zum Handeln verdammt, nech?! Also nicht lange mosrig gefackelt und alles eingepackt, was so zu einem ordentlichen Zombiefilm dazugehört. Als da wäre, dutzende Containerladungen Untoter, viel Sabber und Schlabber, eeh, und was auch ganz wichtig ist, ein paar wenige Überlebende, die man möglichst an einer unversehrten Hand abzählen kann. Herr Fleischer hat sich dann auch für die flotten Zombies entschieden, die sich ja bekanntermaßen erst seit dem neuen Millennium auf dem Filmmarkt befinden. Flotte Zombies sind die, die nicht wie zuvor ungelenk tapsig und im Zeitlupentempo die urbane Umgebung durchpflügen, sondern auch mal zackig die Beine in die Hand nehmen, um sich einen etwas unsportlichen Überlebenden krallen zu können. Rennende Zombies sind natürlich Geschmacksache. Mir persönlich gefallen die Tapsigen am besten. Find ich grusliger und irgendwie „authentischer“. Nichtsdestotrotz: Das Übliche ist passiert, irgendein schweinischer Virus lässt Menschen zu Zombies werden, die wiederum beißen die aseptische Bevölkerungsschicht und, bängs, sind nicht mehr allzu viele da, mit denen man noch ein vernünftiges Gespräch führen könnte. Zugegebenermaßen ein Zustand, der ja bereits in der Realität auf, sagen wir mal nett geschätzte 86% der Menschheit zutrifft. So also hätten wir den weicheiigen Studenten Columbus, der es trotz seiner Softeggischkeit geschafft hat zu überleben, da er sich 47 Regeln des Überlebens zu Eigen gemacht hat. Jener Columbus trifft auf den toughen und auch roughen Tallahassee (Eine Messe: Woody Harrelson), der mit weniger als 47 Regeln auskommt und es vorzieht, schlicht aber doch immerhin und vor allem für den Splatterfan ergreifend kurzen Prozess zu machen. Prinzipiell zwei grundverschiedene Charaktere, die es im Alltag tunlichst vermeiden würden, miteinander Kontakt aufzunehmen. Aber Sie kennen es ja selber, im Ausland (… oder sagt man heute bereits Land mit Migrationshintergrund?) wird man doch gern von Deutschen angelabert, die einem im eigenen Land keinen Buchstaben widmen würden. Aber was macht man nicht alles, wenn kein anderer mehr da ist. Zumindest für Columbus und Tallahassee mutiert ihr gemeinsames Dasein dann doch zur Frage des Lebens. Geht man sich vielleicht so dermaßen sehr auf den Sack, dass man diesen geistigen Übergriff nicht doch lieber durch einen physischen der Zombies eintauschen möchte? Doch bevor diese alles entscheidende Frage zu sehr Besitz ergreifend wird, möchte Columbus aber schon seine persönliche Mission über die Bühne bringen. Leben seine Eltern noch, wohnhaft in Ohio? Da taucht plötzlich noch ein überlebendes Schwesternpaar (Weiber) auf, das Kenntnis von einem Vergnügungspark hat, der angeblich Rummelsnufffrei sein soll. Da ihr Weg aber über Beverly Hills führt, kommt man natürlich nicht umhin, mal neugierig nachzugucken, was denn so aus den Stars geworden ist. Als dann plötzlich Bill Murray als Bill Murray auftaucht und … ohh nee Aldor ich hau mich weg, prust, schepper, vor Freude wein, Oberschenkel kaputtklopf, in die Ecke schmeiß…..!!!!
Prädikat: Kult Manfred!
Ray van Zeschau (45-jähriger Überlebender)

Buch: Rhett Reese, Paul Wernick

Regie: Ruben Fleischer

Darsteller: Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Emma Stone, Abigail Breslin, Amber Heard, Bill Murray, Derek Graf, Mike White

Kamera: Michael Bonvillain

Musik: David Sardy

Produktion: Columbia Pictures, Pariah, Gavin Polone

Bundesstart: 10.12.2009

Start in Dresden: 10.12.2009

FSK: ab 16 Jahren