Résiste - Aufstand der Praktikanten

Komödie, Deutschland 2009, 95 min

Unter einem Pseudonym zu schreiben hat schon einige Vorteile. Einerseits versiegen Bemühungen diverser Stalker und Stalkerinnen meistens im Nichts und man kann ohne ernstzunehmende Konsequenzen auch mal etwas tratschig werden. Neben meinem ungemein netten Job beim Kinokalender bin ich zurzeit Praktikant bei einer der fünf größten Werbeagenturen Deutschlands, in einer der wahrscheinlich beschissensten deutschen Großstädte. Mein Gehalt beträgt zwischen fünf und sechshundert Euro. Das ist nicht schlecht, betrachtet man die Tatsache, dass ich erst im vierten Semester bin. Andererseits ist das aber auch nicht wirklich gut, ist dies doch ebenfalls das Gehalt der Praktikanten mit Uniabschluss. Vollausgebildete Mitarbeiter für 500€ im Monat. Der Gedanke an Ausbeutung ist da nicht weit her geholt. Dies dachte sich auch Till. Als einer dieses Personenkreises beschließt er seine eigene Firma zu gründen. Eine Beraterfirma, die Praktikanten hilft, besser dazustehen. Die Idee funktioniert, Tills Firma boomt. Er wird sogar zum Jungunternehmer des Jahres. Mitten im Glück gerät er in einen Zwiespalt, der mysteriöse Magnum, Vertreter der Reichen und Mächtigen will seine Firma kaufen. Zeitgleich trifft Till auf seine Kinderliebe, die Halbfranzösin Sydelia. Ihr Plan ist eher revolutionärer Natur, sie möchte Till aus dem Netz des Kapitals reißen und für den ersten deutschen Praktikantenstreik sorgen. Das Ganze ist ein humorvoller Blick auf ein halbwegs ernstes Thema. Anschauen.
José Bäßler