Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft

Drama/Biographie, Frankreich 2009, 110 min

Noch heißt sie Gabrielle Chanel und hat mit Kleidern nicht mehr am Hut als jede durchschnittlich gut angezogene Frau im Frankreich des Jahres 1905 auch. Nun ja, sie schneidert, aber das war wohl der Durchschnitt seinerzeit. Mit ihrem Engagement am Moulins als Sängerin und Tänzerin allerdings verlässt sie recht bald die soziale Mitte und begibt sich nach dem Karriereende ihrer Partnerin und Schwester Adrienne endgültig in die wohlhabenderen Schichten der Pariser haute volée. Der Lebemann Étienne Balsan hat es ihr angetan, doch nur für kurze Zeit vermag die quirlige, junge Dame seine verschrobenen Manieren für die paar Annehmlichkeiten zu übersehen. Coco Chanel, wie sie sich seit den Tagen am Varieté nennt, kann man nicht in einem goldenen Käfig halten. Dazu sind ihre Vorstellungen von einer selbstbestimmten Existenz zu stark ausgeprägt. Noch dazu, wo sie sich alle naselang von den etablierteren Damen abzugrenzen sucht. Was ihr am Besten gelingt durch ihre Kleidung und ihr selbstbewusstes Auftreten. Als der attraktive und erfolgreiche junge Geschäftsmann Arthur Capel ihrer ansichtig wird, geht dann alles recht schnell, mit den Beiden und mit dem Geschäft auch, schon 1915 besitzt sie ein eigenes Modehaus in Paris. Dank seines Geldes und ihres Talents. Apropos Talent. Für Ausstattung und Kostüme gehört dem Film schon mal eine dieser goldenen Hollywood-Figuren verliehen, denn schließlich darf der Zuschauer der Geburt einer Mode-Ikone beiwohnen. Und das lässt sich sehen. Noch dazu, wenn der ganze schicke Fummel einer Grazie wie Audrey Tatou auf den Leib geschneidert wurde. Chapeau Madame.