Spiel des Lebens

Drama, USA 1998, 135 min

Jake Shuttelsworth, hier von Denzel Washington mit aller zur Verfügung stehenden Leidenschaft gespielt, hat im Verlaufe eines Streites im Affekt seine Frau erschlagen und wird zu Lebenslänglich verurteilt. Nach sechs Jahren bekommt er im Zuge eines Deals eine Woche Freigang, verbunden mit der Chance auf Strafmilderung, falls er seinen Sohn Jesus (Ray Allen), der Nummer Eins unter den High-School-Basketballspielern, davon überzeugt, dass er für das Lieblingsteam des Gouverneurs spielt. Das ist leichter gesagt als getan, sein Sohn will gar nicht erst mit ihm sprechen. Der Junge steht vor der Entscheidung seines Lebens: Soll er eines der zahlreichen Angebote für ein Stipendien an einer der High School annehmen oder lieber gleich eine lukrativere Karriere in einem der NBA-Teams starten? Wie Motten das Licht umschwärmen ihn die zahlreichen Headhunter und selbst seine Nächsten erweisen sich als so unparteiisch nicht. Und dann da noch sein Vater…
Die mitreißende Story über eine empfindliche Vater-Sohn Beziehung ist gleichzeitig ein bissiger Kommentar über die Kommerzialisierung des Sports. Spike Lee erhebt das Basketballspiel zur puren Poesie. In atemberaubenden Bildern fängt er Amerikas beliebtesten Sport ein und lässt den Zuschauer die Faszination und die Energie dieses Sports miterleben. Originalsoundtrack von Public Enemy und die Gunst der Kritiker brachten den Film gleich nach dem Start auf Platz 1 der US-Kinocharts.
Dies ist die zwölfte Regiearbeit von Spike Lee, dem wichtigsten Protagonisten des schwarzen Kinos. Großartig, wie es ihm gelingt, aus dieser einfachen Geschichte eine allgemeine Darstellung der Situation der Schwarzen herauszuarbeiten. Genial die Szene, die an den Höllentrip in Jungle Fever erinnert, in der einer der Headhunter im Sportwagen die jungen Stars über die Risiken des erfolgreichen Lebens - Drogen, Alkohol, Sex - aufklärt.


Regie: Spike Lee

Darsteller: Denzel Washington, Ray Allen, Milla Jovovich

Bundesstart: 21.01.1999

Start in Dresden: 21.01.1999