Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt

Drama/Thriller, Frankreich 2008, 115 min

Einbrechen, einsitzen, ausbrechen. So lautete die Maxime eines der meist gesuchten, französischen Verbrecher. Glücklicherweise saß Staatsfeind No. 1 Jacques Mesrine (1936-1979) wenigstens in den Siebzigern für kurze Zeit lang genug im Pariser Hochsicherheitsgefängnis von La Santé ein, um seine Memoiren nieder zu schreiben. Danach brach er wieder aus und ging auf und davon. In der Zwischenzeit hatte man in Frankreich ein Gesetz erlassen, welches strengstens untersagte, mit der Popularität und den Verbrechen Mesrines irgendwelchen Profit zu erzielen. (30 Jahre nach seinem Tod scheint dies Gesetz wieder aufgehoben). 1979 wurde Jacques Mesrine kurzerhand hingerichtet, auf offener Straße. Frankreichs Regierung hatte endgültig die Nase voll von ihm. Der Mann mit den tausend Gesichtern hatte mehr als vierzig Einzelverbrechen begangen, war in Banken eingebrochen, hatte Menschen umgebracht, etliche Millionäre entführt und war aus jedem Knast wieder ausgebrochen. Aus solch herrlichem Stoff machte Regisseur Jean-François Richet eine knochentrockene Verbrecherfabel, und die kommt nun als ambitionierter Zweiteiler auf die Kinoleinwand. Wobei Vincent Cassel in der Titelrolle glänzt, als sei sie ihm von einem Drehbuchautor auf den Leib geschrieben. Alles beginnt mit dem Ende, mit der Hinrichtung, und um so schwindelerregender gelingt im Anschluss ein derber Taumel aus Gewalt und Verbrechen. Als hätte Mesrine jeden Tag seines Lebens gewusst, wie es einmal enden würde und daher um so härter zugeschlagen, bedingungsloser seine Freiheit gefeiert und zielstrebiger alles auf eine Karte gesetzt. Nachdem seine erste Ehe wegen einer 18-monatigen Gefängnisstrafe scheitert, bandelt er kurz darauf mit der Prostituierten Jeanne (Cécile De France) an. Zusammen kehren sie Frankreich den Rücken und versuchen ihr Glück in Amerika. Sie rauben und stehlen und leben in Saus und Braus. Doch ihre Bonnie und Clyde Saga endet natürlich hinter Gittern. Für's Erste heißt es wieder einsitzen. Doch keine Bange, Teil 2 der mörderischen Treibjagd beginnt mit einem Gefängnisausbruch.