Mein Bruder heiratet

Drama, Frankreich/Schweiz 2006, 95 min

Vinh wird heiraten. Für seine leibliche Mutter aus Vietnam ist das die Gelegenheit, endlich diese Familie kennen zu lernen, die ihren Sohn vor über zwanzig Jahren als Flüchtlingskind in der Schweiz adoptiert hat. Seit vielen Jahren kommt aus der Schweiz zu Weihnachten eine Postkarte mit besten Wünschen der vereinten glücklichen Familie. Doch die Verhältnisse sind schon seit einiger Zeit weit weniger harmonisch als man der fernen Verwandtschaft in Vietnam glauben macht. Trennung, Entfremdung und unausgesprochene Konflikte prägen das Klima zwischen den Eltern und Vinhs Geschwistern. Die Wahrheit will man aber gerade zur Hochzeit nicht preisgeben. Um gegenüber Vinhs Mutter den Schein zu wahren, schlüpfen alle, teils mit mehr, teils mit weniger Begeisterung, nochmals in die alten Rollen der Vorzeigefamilie…..
Die genaue Beobachtung, der humorvolle Ton und die Achtung vor seinen Figuren sind die Stärken dieses Spielfilmdebüts, des vom Dokumentarfilm kommenden Schweizer Regisseurs Jean-Stéphane Bron. Die Kamera entpuppt sich dabei als stiller Beobachter, die langsam die vielen Schichten seiner Protagonisten enthüllt. Eine Schweizer Zeitung schrieb: „Eine zarte Komödie, eine leise Gesellschaftskritik und ein einfühlsames Familienporträt .“