Cassandras Traum

Drama/Thriller, Großbritannien 2007, 108 min

Der gute alte Woody Uhlig ää… pardon, Allen hat wieder mal einen Film gezaubert. »Cassandras Traum«. Mmh stimmt, der Filmtitel steht ja schon als Überschrift. Nochmal: Der gute alte Woody Allen hat den oben erwähnten Film gezaubert. Nun könnte man Allen kleinkariert weltmännisch vorwerfen, dass er nicht den Nerv der Stadt London getroffen hätte, in der der Film handelt, aber das wäre studentisch altklug popelig und wikipedia-adminmäßig. So also betrachten wir das Werk als Ganzes und sehen vor allem die großartige und bemerkenswerte schauspielerische Leistung der Protagonisten, wobei wir das von einem Ewan McGregor geradezu einfordern und auch erwarten. Colin Farrell weiß hingegen zu überraschen und ist so dicht wie noch nie an seinem Charakter. Ewan McGregor und Colin Farrell sind die Brüder Ian und Terry. Beide stammen aus der Working-Class Londons. Terry liebt Poker, Whiskey und Hundewetten und Ian verliebt sich hingegen in die junge Schauspielerin Angela (Haley Atwell), die in der englischen Metropole auf der Suche nach ihrem Glück ist und auch sonst hohe Ansprüche einfordert. Zunehmend gestaltet sich die Bekanntschaft aber als psychologisches Spiel, dessen Fäden Angela auf gefährliche Weise zu bedienen weiß. Zunehmende finanzielle Probleme verleiten die Brüder, auf den Pfaden des Unheils zu wandeln, wo es aber ab einem bestimmten Punkt kein zurück mehr gibt, geschweige denn eine Gutmachung. Was anfangs noch als Komödie mit krimineller Energie fluffig unterhaltsam inszeniert daher kommt, entwickelt sich schnell zu einem desaströsen und hochspannenden Drama. Schuld und Sühne. Ein Woody Allen mal fast humorfrei. Aber die Hölle ist auch keine Tortenschlacht.
Ray van Zeschau

Buch: Woody Allen

Regie: Woody Allen

Darsteller: Colin Farrell, Ewan McGregor, Tom Wilkinson, Hayley Atwell, Sally Hawkins, Tamzin Outhwaite, Mark Umbers, Andrew Howard

Kamera: Vilmos Zsigmond

Musik: Philip Glass

Produktion: Virtual Films, Wild Bunch, Letty Aronson, Stephen Tenenbaum

Bundesstart: 05.06.2008

Start in Dresden: 05.06.2008

FSK: ab 12 Jahren