Import Export
Die Dokumentationen des Österreichers Ulrich Seidl sind preisgekrönt, seine Spielfilme ebenso - und ungeheuer authentisch dazu. Das war bei »Hundstage« so, das ist so bei »Import Export«, der es dieses Jahr bis in den Cannes-Wettbewerb schaffte. Dabei ist Seidl stets ein Grenzgänger, der persönlichste Momente einfängt - oder eben in Szene setzt. Darauf sollte man sich einlassen: Winter in Österreich - Winter in der Ukraine. Zwei Welten, die einander immer mehr ähneln. Der Osten sieht aus wie der Westen, der Westen wie der Osten - die gesellschaftlichen Grenzen fest verankert. Es wird importiert: Die junge Krankenschwester Olga lebt in der Ukraine und mag was haben vom Leben. Sie will raus aus ihrem Land und beschließt nach Österreich zu gehen. Hier findet sie Arbeit und verliert sie wieder - beginnt als Haushaltshilfe in einer Villa und endet als Putzfrau in der Geriatrie… Natürlich wird auch exportiert: Pauli zum Beispiel, der arbeitslose Security-Wachmann. Er hat Schulden und macht neue - bei Freunden, Fremden und seinem Stiefvater. Schließlich nimmt er einen Job in der Ukraine an und versorgt, auf der Suche nach seinem Leben, den grauen Alltag mit bunten Spielautomaten… »Import Export« erzählt von Sex und Tod, Leben und Sterben, Siegern und Verlierern, Macht und Hilflosigkeit - und davon, wie man einem ausgestopften Fuchs fachgerecht die Zähne putzt.
Buch: Ulrich Seidl, Veronika Franz
Regie: Ulrich Seidl
Darsteller: Ekaterina Rak, Paul Hofmann, Maria Hofstätter, Brigitte Kren, Herbert Fritsch, Natalia Baranova
Kamera: Edward Lachman, Wolfgang Thaler
Produktion: Ulrich Seidl, Lucki Stipetic
Bundesstart: 18.10.2007
Start in Dresden: 18.10.2007
FSK: ab 16 Jahren