Trade - Willkommen in Amerika

Drama, USA/Deutschland 2007, 120 min

Da sage doch mal einer, das deutsche Kino sei kein Sprungbrett. Denn Marco Kreuzpaintner, der zuletzt »Sommersturm« zum Erfolg führte und »Die Wolke« für die große Leinwand aufbereitete, nimmt sich mit »Trade - Willkommen in Amerika« eines der wohl düstersten Aspekte des organisierten Verbrechens an; Kindesentführung gekoppelt mit Menschenhandel. Basierend auf einem New York Times Artikel über Sexsklaven, schafft Kreuzpaintner, produziert von keinem anderen als Roland Emmerich, einen Film, der nicht nur aufwühlt oder schockt, sondern einem vor allem im Gedächtnis bleibt. Die Geschichte dreht sich um die 13-jährige Adriana und ihren Bruder Jorge. Beide leben in Mexiko City. Als Adriana eines Tages von einer Gruppe russischer Menschenhändler entführt wird, macht sich ihr 17-jähriger Bruder auf die Suche nach ihr, die ihn in die USA führt. Nachdem er diversen Einwanderungsbeamten entkommt, trifft er Ray (Kevin Cline), in welchem er einen Verbündeten findet. Doch auch Adriana findet eine Beschützerin. Die Polin Veronica, die ebenfalls verschleppt wurde, wird zu ihrer einzigen Freundin.
Während Jorge und Ray sich daran machen, die Sexhandelskanäle zwischen Mexiko und den USA aufzudecken, bevor Adriana verkauft werden kann, geht diese durch die Hölle. Ein tief greifender Film, dessen Intensität nicht einmal annähernd in Zeilen zu fassen geht. Ergänzend lässt sich nur sagen, dass die oben erwähnte Vorlage von Overseas Press Club als »Best Foreign Reporting on Human Rights« ausgezeichnet wurde und damit das Äquivalent zum Pulitzerpreis im Bereich der Magazine bekam.
José Bäßler