Yella

Drama/Thriller, Deutschland 2006, 88 min

Liebe in den Zeiten des Risikokapitals: In seinem vielbeachteten neuen Spielfilm erzählt Regisseur Christian Petzold (»Die innere Sicherheit«, »Gespenster«) die Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach ihrem Platz in einer Welt der Kurzlebigkeit und Bewegung: Yella (Nina Hoss) fängt noch einmal an, jenseits der Elbe, im Westen, wo es Arbeit und Zukunft einfach geben muss. Wittenberge hat sie dafür hinter sich gelassen, ihre gescheiterte Ehe und die Insolvenz der Firma ihres Mannes Ben. In Hannover lernt sie Philipp (Devid Striesow) kennen, der hier für eine private Equity-Firma arbeitet. Als seine Assistentin bewährt sich Yella schnell in der Welt der Spekulationen, der gläsernen Büros, der unentwegten Erschütterungen. Philipp ist aufmerksam, unsentimental, mit einem Ziel vor Augen, einem handfesten Traum, der ein gemeinsamer werden könnte. Yella wird seine Gefährtin - und kaum spürbar nistet sich in ihre Komplizenschaft die Liebe ein. Doch immer wieder bricht auch etwas auf, zieht sie etwas zurück an den Ort, den sie verlassen hat, drängen Bilder, Stimmen, Geräusche aus der Vergangenheit in ihr neues Leben. Yella hat Angst, dass sie träumt - und dass dieser Traum vorbei ist, wenn sie die Augen schließt…
Bis in die Nebenrollen hochkarätig besetzt, inszeniert Christian Petzold einen vielschichtigen Gegenwartsfilm, der mit Bildern unsentimentaler Melancholie und zärtlicher Präzision auf der Leinwand eine magische Anziehungskraft erreicht. Vom Publikum und der Presse bundesweit gelobt, wurde Nina Hoss auf der BERLINALE 2007 mit dem „Silbernen Bären“ als beste Hauptdarstellerin geehrt. So schrieb die Welt am Sonntag: „Ganz nah dran am Hier und Jetzt erzählt Christian Petzold in »Yella« von der Unmöglichkeit, ’gut zu sein und doch zu leben’, wie es die Götter bei Brecht forderten. Das Schöne an Petzolds Film ist, wie es ihm gelingt, das Persönliche und Politische untrennbar miteinander zu verzahnen: Sein Film handelt nicht nur vom modernen Kapitalismus, sondern auch davon, wie er sich bis in den Gang, die Gesten und Bewegungen der Menschen einschreibt.“