My Blueberry Nights

Drama, China/USA 2007, 95 min

Was mag es für einen gut aussehenden Barkeeper Schöneres geben, als Nacht für Nacht einer nicht minder attraktiven, jungen und unglücklichen Frau als moralische Stütze und Wein-dich-an-meiner-Bar-ruhig-aus-Gelegenheit zu dienen? Moment mal, und wenn sie jetzt noch aussähe wie Norah Jones und dazu vom Regie-Talent Wong Kar-wai in die wundervollsten, weil selbstverständlich nächtlichen, Neonfarben getaucht würde, wüsste ich nur schwerlich einen meiner männlichen Bekannten aus dem Barkeeper-Gewerbe, der ihr nicht ebenfalls Nacht für Nacht Gehör, Herz und den Monatsvorrat an Blaubeerkuchen mit Vanilleeis schenken würden. Oh Gott ja. Norah Jones ist verdammt unglücklich und Jude Law ist schrecklich begierig darauf, sie zu trösten. Und sie verdient es. Doch urplötzlich ist sie verschwunden, und nun hockt er wie ein angeschossenes Reh auf seinen Blaubeeren. Kultregisseur Wong Kar-wais erste Arbeit in englischer Sprache dreht sich im Folgenden um die schlichte Geschichte vom unglücklichen Mädchen, das mit Erstaunen feststellt, dass sie im Unglück nicht die Einzige ist. Denn nachdem sie sich bei Barkeeper Jeremy ausreichend ausgeheult hat, trifft sie auf einem Trip quer durch die USA mit dem alkoholsüchtigen Cop Arnie und dessen bemitleidenswerter Gattin Sue, auf ein reichlich zerrüttetes Ehepaar. Und hoppla, ihre Traurigkeit relativiert sich flugs, als sie auch noch einer Glücksspielerin Namens Leslie ohne Glück begegnet, mit der sie eine Weile umherzieht. Und je mehr sich alles fügt, bleibt einzig dem armen Jeremy zu wünschen, er möge seine nächtliche Blaubeerfee endlich wieder finden.