Scoop - Der Knüller

Komödie, Großbritannien/USA 2006, 95 min

Ob das sensationslüsterne Dresdner Kinopublikum schon wieder bereit ist für den nächsten Knüller, wird sich zeigen. Nicht einmal ein Jahr ist vergangen, seit der erfolgreich kühlen Paarung Scarlett Johansson und Woody Allen, und schon sind sie zurück, diesmal mit einem echten Allen-Film. Wie es ausschaut, will der juvenile Greis des koscheren Humors nach Satz und Spiel jetzt auch das ganze Turnier gewinnen. Man kann es ihm nicht verdenken, dass er es angesichts von Blondlöckchen Scarlett noch einmal so richtig krachen lassen will. Das Totenschiff überquert gerade den Styx, da prasseln die lang gesuchten Hintergrund-informationen im aktuellen Londoner Serienmörderfall auf Joe Strombel ein. Als ehemaliger Vollblut-Journalist und Top-Enthüller juckt es ihn trotz seines kürzlichen Ablebens in den Fingern, diese Informationen jemandem zuzuspielen. Also steigt er erst mal aus dem Toten-Boot aus und macht es sich in der Vorhölle bequem. Von hier aus nimmt er mit Sondra Pransky via Zauberei Kontakt auf. Sie ist eine mittelmäßig talentierte Journalistin, die jedoch ein sehr begabtes, blondes Medium zu sein scheint. Der Zauberer heißt Splendini, er holt sie auf die Bühne und während er dort mit ihr herumtrickst, sieht sich Sondra plötzlich Joe Strombel und dessen unverständlichen Enthüllungen gegenüber. Ein paar Mausklicks und vierzigtausend Hits später sieht Sondra eine heiße Spur im Tarot-Karten-Fall. Flugs verzaubert sie nun ihrerseits den Meister und gemeinsam ziehen die beiden, als Vater und Tochter getarnt, durch die Londoner Upper Class Clubs. Während Vater Woody an verschiedenen Damen und Herren herumzerrt, um ihnen Tauben und Hasen zu entdecken, zieht Scarlett einen roten Badeanzug an, um den vermeintlichen Mörder zu erschrecken. Ja, dieser Peter Lyman ist schon ein fürchterlich gut aussehender Mörder, ähmm Verzeihung, ein attraktiver Verdächtiger. Das passt gut zum Plan, so kann sie Lymans Wohnsitz erkunden, während der genüsslich die Zigarette danach raucht. Bald öffnet sich auch der Tresor in Peters Bibliothek. Dank Joe’s Zahlenkombination aus der Vorhölle, die sich Splendini geradezu unauslöschlich ins Nebenhirn tätowiert hat. Und zum Vorschein kommt eine Tuba. Aha. Und unter der Tuba ein Spiel Tarot-Karten. Soweit wäre alles klar. Würde sich Sondra nicht längst schon schrecklich in Peter verliebt haben und die fleißige englische Polizei ganz unverhofft den Tarot-Karten-Mörder verhaften und damit Publikum, Sondra Pransky und ganz London in Sicherheit wiegen. Soweit wäre jedenfalls alles klar, jedoch nicht in der Vorhölle. Joe erinnert Splendini an dessen Tattoo und schickt ihn nochmals zu Peter Lymans Tresor… C. Fredo
alpa kino

Buch: Woody Allen

Regie: Woody Allen

Darsteller: Ian McShane, Scarlett Johansson, Woody Allen, Hugh Jackman

Kamera: Remi Adefarasin

Produktion: BBC Films, Ingenious Film Partners, Ingenious Media, Perdido Prod., Letty Aronson, Gareth Wiley

Bundesstart: 16.11.2006

Start in Dresden: 16.11.2006

FSK: ab 6 Jahren