Open Water 2

Thriller, Deutschland 2006, 90 min

Nur vorweg, der Film hat mit dem 2004er Film nur soviel gemein, dass Personen unter misslichen Umständen im Ozean verweilen müssen. Diesmal mit vier Personen mehr, dafür ohne Hai. Mal wieder eine angenehm unangenehm zornig nachvollziehbare Geschichte. Kein böser kranker Irrsinniger, keine großen Verquickungen bis ins Nichtmehrnachvollziehbare, oder gar Ungeheuerlichkeiten, die Jahre zurückliegen. Nein, all das und mehr bedarf es in diesem Film nicht. Manchmal reicht es eben aus, wenn in einem kurzen Moment nicht nachgedacht wurde und peng, man den Salat hat, der grausiger nicht sein kann. Das Schlimmste daran wird dann nur noch von der Erkenntnis getoppt, es selbst eingebrockt zu haben.
Sechs Freunde begehen ihr Wiedersehen und den Geburtstag eines Freundes an Bord einer schmucken Segelyacht, mehrere Meilen vor der mexikanischen Küste. Amy (Susan May Pratt) ist erst vor kurzem Mutter geworden. Trotz ihrer großen Angst vor dem Meer ist sie mit ihrem Baby und zur Belustigung der restlichen Mannschaft mit ständig angezogener Schwimmweste an Bord gegangen. Die Sonne scheint, die See ist ruhig und die Stimmung kann ausgelassener nicht sein. Man ist dem Alkohol nicht abgeneigt und das sanfte Meer lädt zum Bade ein. Alle außer Amy und Dan, dem die Yacht gehört, verbleiben an Bord, damit Amy ihr Baby in Ruhe schlafen legen kann. Kurz darauf kommt Dan auf die vermeintlich scherzhafte Idee, Amy einer Wasserschocktherapie zu unterziehen und springt, sie im Sprung mit hineinziehend, ins Wasser. Erst, als nun endgültig alle im Wasser schwimmen, stellt man voller Entsetzen fest, dass keiner daran gedacht hatte, die Bootsleiter außen an der Yacht herunter zu lassen, da die hohen und glatten Außenwände keinerlei Halt bieten, um wieder an das zum Greifen nahe und rettende Bootsdeck zu gelangen. Als ihnen das Erklimmen und die Rückkehr auf die Yacht immer und immer wieder misslingen und ihnen klar wird, dass ein Zurückkommen an Bord unmöglich ist, macht sich Panik, Wut und Verzweiflung unter den sechs Freunden breit. Der sonnige Ausflug wird zum realen und persönlichen Albtraum eines jeden Einzelnen. Dass sie zudem noch das Leben des Babys aufs Spiel gesetzt haben, wird ihnen erst bitterlichst bewusst, als sie das Schreien des an Bord zurückgelassenen Kindes hören. Der furchtbare Kampf ums pure Überleben nimmt seinen furchtbaren und unaufhaltsamen Lauf.
Ray van Zeschau
Ray van Zeschau