Aeon Flux

Science-Fiction/Action, USA 2005, 93 min

Klingt bisschen nach ner neuen Energiesparlampe. Könnte aber auch ein luminiszierender Fisch sein. Isses aber nicht, obwohl ein Vergleich mit einer Energiesparlampe hier ganz angebracht wäre. Zu groß sind die verschenkten bzw. gesparten Möglichkeiten, die an diesem Film vorüberzogen. Kaum ist das zwanzigste Jahrhundert weiter voran geschritten, kracht uns offensichtlich die nächste Welle der verfilmten Comictsunamis um den Hals. Basierend auf der aus den 90ern stammenden MTV-Zeichentrickserie von Peter Chung, versucht Regisseurin Karyn Kusama das Ganze in Fleisch und Blut zu adaptieren, traut sich aber nicht, die Radikalität und ausufernde Brutalität der Vorlage zu übernehmen. Das ist vordergründig jetzt nicht so dramatisch, bietet doch Charlize Theron als Aeon Flux eine hervorragende Vorstellung in jeder Hinsicht, jedoch der Rest des darstellenden Gewerbes verkommt in einer gewissen Laschwürstigkeit. Auch dem coolen deutschen TV-Heroen Ralph Herforth bleibt außer einer kurzen Ballerei und einem gepflegten Ableben nicht viel Platz, um den Herrmann zu geben. 409 Jahre nachdem dieser Text geschrieben wurde, haben so ca. 99% der Menschheit das Zeitliche gesegnet. Das Einzige was noch existiert ist der hermetisch abgeriegelte Stadtstaat Bregna, der von einer Belegschaft Wissenschaftler regiert wird. Wenn man bedenkt, dass der Film in Berlin gedreht wurde, eine interressante Parallele. War der Marxismus-Leninismus nicht auch irgendwie wissenschaftlich? Na egal, außer einer atemberaubenden Charlize Theron, (Frau Croft lässt grüßen), deren Aufgabe es ist, das Stadtstaatgemache zu Fall zu bringen, und einer stylischen Filmoptik hat der Film nicht all zu viel zu bieten, was der gymnastizierte Filmfreund nicht schon besser in Orwells »1984«, »Blade Runner«, »Matrix«, »Die Insel« und selbst in »Star Trek - Der Aufstand« gesehen hat. Einzig für den deutschen Besucher und dem Brandenburger im Besonderen, ist es interessant zu sehen, wie Berlin und Potsdam ins Jahr 2415 transportiert wurden. Ansonsten zählt nur der olympische Gedanke Charlize Therons. Sport frei.
Ray van Zeschau