Lemmy
Nach Ray Charles und Johnny Cash kommt nun endlich auch ein Film über Motörhead-Mastermind, Bassist und Sänger Ian Fraiser „Lemmy“ Kilmister in die Kinos. Einziger Unterschied, es handelt sich hier um einen Dokumentarfilm und Lemmy erzählt uns persönlich, was Phase ist. Wäre auch schwer vorstellbar, ein Spielfilm ohne Lemmy über Lemmy. Mit „Ray“ und „I Walk The Line“ waren die Protagonisten Jamie Foxx und Joaquin Phoenix schauspielerisch kongenial in Szene gesetzt, wer aber sollte Herrn Kilmister spielen können. Rein optisch und instrumententechnisch käme da SAX-Chefe Uwe Stuhrberg der Figur des Lemmy noch am nächsten. Trotzdem müsste Herr Stuhrberg für einen Monat zum Jim-Beam-Fasten ins Blue Note eingesperrt werden und anschließend auf die Streckbank. Das mit den Warzen annähen wäre da noch der geringste Aufwand. Aber soweit ist es noch nicht und so können wir das verdienstvolle Werk von Regisseur Peter Sempel in vollsten Zügen 104 Minuten lang genießen. Peter Sempel, der auch ein persönlicher Freund Lemmys ist, begleitete ihn 4 Jahre mit der Kamera. Dabei kam ein Portrait heraus, welches uns ein neues Bild, das des sensiblen aber auch saukomischen Lemmy zeigt. Neben legendären Konzertausschnitten und den Interviews mit Lemmy kommen aber auch Freunde, Kollegen, Weggefährten und Fans in gebührender Weise zu Wort.
Hervorragend und genial, dass eine Band wie Motörhead mit nur ein-und- demselben Song 30 Jahre Rockgeschichte schreiben konnte. Weniger ist eben manchmal mehr. Für Lemmy allerdings ausgenommen Whisky, Gesichtswarzen und die Oberweiten der Plastikweiber von LA.
Ray van Zeschau
Buch: Peter Sempel
Regie: Peter Sempel
Darsteller: Lemmy Kilmister, Phil Campbell, Mikkey Dee, Ozzy Osbourne, Slim Jim, Brian May, Corey Parks, Dieter Meier, Oliver Kaempf, Rainer Hainsell, Ace Trump
Kamera: Peter Sempel, Tamara Goldsworthy
Musik: Motörhead
Produktion: Black Sunflower Film & Foto, Peter Sempel, Dieter Meier
Bundesstart: 01.06.2006
Start in Dresden: 01.06.2006
FSK: ab 12 Jahren