Vanity Fair - Jahrmarkt der Eitelkeiten

Drama, Großbritannien/USA 2004, 138 min

“Wer von uns ist auf dieser Welt ganz glücklich? Wem werden alle seine Wünsche erfüllt?“ Das Ende des Romanes »Vanity Fair« formuliert prägnant die Inspiration der Inderin Mira Nair (»Salaam Bombay!«, »Monsoon Wedding«), einen Roman aus dem Zentrum des britischen Empires zu verfilmen. Nicht nur für sie stellt der Roman zeitlose Fragen, ist eine historisch genaue Schilderung des 19. Jhd. und stellt eine der großartigsten Frauenfiguren der Literatur dar.
»Vanity Fair« nach dem gleichnamigen Romanklassiker von William Makepeace Thackeray erzählt die wechselhafte Geschichte der Becky Sharp (Reese Witherspoon). Die Tochter eines englischen Künstlers und einer französischen Sängerin verliert ihre Eltern bereits in jungen Jahren. Schon als Kind sehnt sie sich nach einem glamourösen Leben, das ihr gesellschaftlicher Stand nicht erlaubt. Becky gelingt es, mit Geist, Charme und Sexappeal die feine Gesellschaft Londons Anfang des 19. Jahrhunderts zu erobern. Sie wickelt die Männer reihenweise um den Finger und findet schließlich im Marquis von Steyne (Gabriel Byrne) einen mächtigen Gönner. Er lässt ihre kühnsten Träume wahr werden, doch der Preis könnte zu hoch für sie sein …
Mira Nair bringt ihre eigene Interpretation in das klassische Material ein. Ihre Kindheit in Indien findet im Leben des Romanautors Thackeray eine Entsprechung, der seine frühe Kindheit in Kalkutta verbrachte. So gelingt es ihr, einen Eindruck davon zu vermitteln, wie das imperiale England von den Kulturen in Übersee wahrgenommen wurde.
Entstanden ist eine große Literaturverfilmung, mitreißend und stimmig. Ein Film, der von der farbenfrohen und überschwenglichen visuellen Handschrift Mira Nairs geprägt ist und von großartigen Schauspielern, allen voran Reese Witherspoon und Gabriel Byrne, lebt.