Der stille Amerikaner

Thriller, USA/Australien 2002, 101 min

Das herbstliche Saigon 1952. Während in den nördlichen Landesteilen Vietnams die kommunistische Kampffront die französische Kolonialmacht immer stärker unter Druck setzt, versucht die amerikanische Regierung, durch Hilfslieferungen den Süden zu unterstützen. Im Zuge dieser Strategie ist Alden Pyle (Brendan Fraser) in Saigon eingetroffen. Der junge, von missionarischem Eifer angetriebene Amerikaner findet in dem erfahrenen und illusionslosen Reporter Thomas Fowler (Michael Caine) einen Freund, der ihn in die Kultur und Sitten des Landes einführt. Als Pyle erstmals Phuong begegnet, der jungen vietnamesischen Geliebten Fowlers, entwickelt sich eine Dreierbeziehung, die durch dramatische politische Entwicklungen, Lüge, Enthüllungen und Verrat einen dramatischen Verlauf nimmt.
Weit mehr als ein klarsichtiger Film über Amerikas frühes Engagement in Indochina macht die hochgelobte Adaption von Graham Greenes gleichnamigem Romanklassiker allgemeingültige und zeitlose Aussagen über die Dynamik vieler Krisenherde dieser Welt und wird dadurch zum brandaktuellen Thema. Sowohl Politthriller als auch Liebesgeschichte, erzählt er von geheimnisvollen exotischen Welten, die Fremde aus dem Westen zu verstehen glauben und meinen, nach ihrem Modell zum Besseren verändern zu müssen. Als Zyniker, der Mitgefühl und Engagement in sich wiederentdeckt, brilliert Michael Caine, der dafür eine OSCAR-Nominierung als bester Darsteller erhielt.