Wesh Wesh - Was geht hier ab?
Geschorener Schädel, trotzige Augen, galliger Zug um den Mund - Regisseur Rabah Ameur-Zaïmeche spielt die Hauptrolle des jungen Kamil und stellt sich in Nahaufnahmen seines Gesichts immer wieder als beredte Metapher für die Wut und Frustration dar, von denen »Wesh Wesh - Was geht hier ab?« erzählt.
Sein Film ist eine Art Kurzgeschichte aus den Träumen seiner Freunde und Angehörigen. Ameur-Zaïmeche kennt die Gegend im Department Seine-Saint-Denis bei Paris, wo arabische Immigranten in Betonkästen leben und aus dem Kreislauf von Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Polizeiübergriffen nicht herausfinden.
Nach Gefängnishaft und Ausweisung kehrt Kamil, der junge algerischstämmige Franzose heimlich nach Paris zurück, zu seiner Familie, in die Stadt seiner Kindheit. Er will Ordnung in sein Leben bringen, doch all seine Versuche, Arbeit zu finden und Papiere zu bekommen bleiben ergebnislos. Weshalb er beschließt, sein Pech geduldig zu ertragen. Da bringt sein jüngerer Bruder, der Haschisch schmuggelt, die Familie in Gefahr.
Der Streifen überzeugt durch große Authentizität, ein Erstlingsfilm, der unspektakulär die Rat- und Orientierungslosigkeit jener zeigt, die in Frankreich Zuflucht suchen oder einfach Ausländer sind.
Kaum nötig zu erwähnen, dass Ameur-Zaïmeche seine zornige Reportage selbst geschrieben und produziert hat und seine Eltern, Brüder und Freunde typische Lebensläufe darin verkörpern.
Buch: Rabah Ameur-Zaïmeche, Madjid Benaroudj
Regie: Rabah Ameur-Zaïmeche
Darsteller: Rabah Ameur-Zaïmeche, Ahmed Hammoudi, Brahim Ameur-Zaïmeche, Farida Mouffok, Ali Mouffok, Serpentine Teyssier, Abdelslem Mezdour, Samir Mezdour
Kamera: Olivier Smittarello
Musik: Assassin
Bundesstart: 20.03.2003
Start in Dresden: