Dem Himmel so fern

Drama/Melodram, USA 2002, 107 min

Es beginnt fast wie in einem Märchen, wenn uns Regisseur Todd Haynes in eine amerikanische Kleinstadt der 50er Jahre entführt. Stilvoll fotografiert und ausgestattet lernen wir den Alltag der Familie Whitaker kennen. Hausfrau und Mutter Cathy (Julianne Moore) sorgt sich liebevoll und übertrieben um Mann, Kinder und die obligatorischen Partys mit den anderen braven DurchschnittsbürgerInnen der Stadt. Doch zwei Probleme lassen sich im schönsten Märchen nicht unter den Teppich kehren. Papa Frank (Dennis Quaid) erkennt seine Homosexualität und Cathy verliebt sich in einen anderen Mann, Hautfarbe schwarz. Nichts ist mehr in Ordnung im Hause Whitaker und das Drama nimmt seinen Lauf.
Regisseur Todd Haynes bemüht sich bewußt um stilistische Nähe zu den großen Melodramen der 50er Jahre, doch er kann sich deutlichere Zeichen zu Themen wie Homosexualität und Rassismus erlauben, als die Filme damals und uns damit vorführen, wie aktuell diesbezügliche Intoleranz heute noch ist.
Großartige Darsteller und eine sensible Inszenierung machen den Film zu einem Ereignis, dass sich am Rande von OSCAR-Glamour und Hollywood-Action ein wahrer Genießer nicht entgehen lassen sollte.