Moro No Brasil

Dokumentation, Deutschland/Brasilien/Finnland 2002, 104 min

Der finnische Filmemacher Mika Kaurismäki präsentiert in diesem Jahr die filmische Alternative zu Eis, Schnee und Kälte hierzulande und lädt zu einer musikalischen Reise quer durch Brasilien ein. Sein Roadmovie „Moro no Brasil“ (Ich lebe in Brasilien) ist sowohl eine eindrucksvolle Bestätigung der vielfältigen multikulturellen Rhythmen und Ausdrucksformen brasilianischer Musik, als auch ein mitreißendes Zeugnis der persönlichen Leidenschaft und Einstellung des Regisseurs zu seiner Wahlheimat Brasilien.
Kaurismäki nimmt uns mit auf eine 4000 Kilometer lange Entdeckungsreise. Er trifft Musiker, Sänger und Tänzer der unterschiedlichsten Stilrichtungen jenseits von Samba und Bossa Nova. Die Stationen Pernambuco, Bahia und Rio de Janeiro, drei brasilianische Bundesstaaten, stehen dabei symbolisch für Musikstile wie Frevo, Maracatu, Coco, Embolada und Forró, von denen hierzulande die wenigsten ein Begriff sein dürften. Es sind Musikstile, die so multikulturell sind wie die Einflüsse, die das Land seit der Kolonialisierung vor gut 500 Jahren prägten. Die indigenen Ursprünge sowie die kulturellen Traditionen der afrikanischen und europäischen Einwanderer spiegeln sich in der Vielfalt der Instrumente und der Rhythmen dieses riesigen Landes wider, das rund 170 Millionen Einwohner zählt. Gedreht wurde der Film einen ganzen heißen tropischen Sommer lang. Es konnten stimmungsvolle Bilder von Landschaften eingefangen werden, die schon die Dichter des Landes inspirierten und die „Moro no Brasil“ einen besonderen Zauber verleihen. Der musikalische Reichtum, die farbenprächtigen Kostüme, aber auch der spontane Ausdruck, die Lebensfreude und die Gelassenheit der Menschen machen Kaurismäkis erste reine Dokumentation zu einem Film für Kopf und Bauch, für Herz und Verstand.
Moro no Brasil wurde zu den 52. Internationalen Filmfestspielen Berlin 2002 eingeladen und läuft im PANORAMA, bevor er direkt im Anschluss im Filmtheater Schauburg für warme Gefühle sorgen wird.

Buch: Mika Kaurismäki

Regie: Mika Kaurismäki

Kamera: Jacques Cheuiche

Produktion: Hans Robert Eisenhauer (Arte), Phoebe Clarke

Bundesstart: 21.02.2002

Start in Dresden: 21.02.2002