16 Blocks

Action/Drama, USA 2006, 102 min

Ganz egal, wessen Arsch Bruce Willis gerade wieder retten muss, immer wenn er auftaucht, sehe ich ihn, mit Julia Roberts auf den Armen, blöde grinsend durch das Set von Robert Altmans »The Player« latschen. Cut, Aus und gestorben. Was haben wir gelacht…
Ganz und gar nicht lustig wird die Strecke, die er heute als Jack Mosley (Bruce-Stirb-Bitte-Niemals-Langsam-Willis) vor sich hat. Es ist 8 Uhr morgens und der mieseste Bulle von New York braucht ganz dringend einen Drink. Statt einen Whisky bekommt der fette Jack einen ganz miesen Job, und statt Julia Roberts soll der ausgebrannte Alkoholiker einen aussagewilligen Zeugen, einen gewissen Eddie Bunker (Mos Def, der hier so heisst wie Mister Pink bei Tarantino) vom Polizeirevier 16 Blocks weit zum Gericht bringen. Schnell sind die zwei Seiten klar. Guter Gangster Eddie will sich zurück auf den rechten Weg quatschen, versoffener Bulle glaubt nur noch an den eigenen Infarkt und will zurück in sein Bett, doch der Verkehr rollt beschissen, der Durst quält und dieser Eddie Bunker glaubt an gute und schlechte Zeichen. Jack hält er für ein schlechtes. Denn dessen liebe Kollegen beschließen, den redseligen Mr. Bunker ein für alle mal zum Schweigen zu bringen, als Jack sich gerade ein kanadisches Frühstück genehmigen will. Jack lässt die braune Papierflasche Canadian Club fallen, streckt einen der Typen nieder und betritt mit Eddie eiligen Schrittes die nächste Bar. Angesichts der eintreffenden Polizei-Verstärkung sehen sich Jack und Eddie eher geschwächt, da Schnurrbart-Jack sich jetzt die Entscheidung abringen muss, ob er mit seinen Kollegen gemeinsame Sache machen will. Schließlich will Eddie Bunker gegen die Polizei aussagen, und auch Jack hängt irgendwie mit drin in dem Fall. Von dem Moment an, wo diese Entscheidung zugunsten von Eddies Leben und der eigenen Selbstachtung gefallen ist, steht einer rasanten und spannenden quer durch Manhattan führenden Schießerei nichts mehr im Weg. Was sind schon sechzehn Blocks, pah!
C. Fredo