Das Versprechen

Drama, USA 2001, 125 min

1958 beendete Friedrich Dürrenmatt das Drehbuch von »Das Versprechen« für Artur Brauners schweizerisch-deutsch-spanische Kinoproduktion. Im selben Jahr erschien das Drehbuch als Roman. In einer „entschärften“ Drehfassung stellte damals Heinz Rühmann, in der Rolle des Kommisars, eine erfolgreiche Falle und schnappt den Mörder. Dass Dürrenmatt damit keinen gewöhnlichen Krimi präsentierte, machte er selbst mit einem Untertitel »Requiem auf den Kriminalroman« deutlich. Im Laufe der Jahre hat sich das Thema des Films (Untergeordneter Sekretär widerspricht seinem Chef und behält Recht) so behauptet, dass es sich fast schon zu einem eigenen Genre ausgewachsen hat.
Jetzt haben sich erneut zwei Altmeister an diesem Buch versucht. Sean Penn übernahm die Regie und Jack Nicholson die Hauptrolle. An seinem letzten Arbeitstag erscheint Detective Jerry Black in seinem Büro, um sich auf einer „Überraschungsparty“ feiern zu lassen. Doch als in den Bergen die Leiche eines achtjährigen Mädchens gefunden wird, will er diesen Fall noch lösen. Zwar gibt es schon einen Verdächtigen, der dann auch Selbstmord begeht, doch irgendetwas passt nicht zusammen, und für Jerry ist da nichts im Reinen. Er schwört vollständige Aufklärung bei seinem Seelenheil. Gegen den Widerstand seiner Kollegen folgt er seiner Spürnase, denn er ist überzeugt, dass der wahre Mörder noch frei herumläuft und sein nächstes Opfer ausspäht. Natürlich hat er recht, aber die lange Aufklärung des Verbrechens verändert auch sein Leben.
Sean Penn folgt in seinem Film nicht den Intentionen Dürrenmatts. Ob das dem Film ‘gut tut’ oder nicht, ist ein streitbares Thema. Unstrittig dagegen ist, dass Nicholson kaum Raum hat, seine schauspielerischen Fähigkeiten wirken zu lassen. Lediglich in der Schlussszene „zieht er noch einmal so richtig vom Leder“. Schade!