Das Leben der Bohème

Komödie/Drama, Finnland/Frankreich/Italien/Schweden 1992, 100 min

Nach den ungewohnten Farbexzessen von »I Hired A Contract Killer« (hier symbolisierte die Farbe Rot nicht nur die Liebe und das Leben, sondern auch den Tod) kehrte Kaurismäki bei seinem nächsten Film zur Schwarzweiß-Fotografie zurück. In seiner von Henri Murgers 1851 geschriebenem Roman »Scenes de la vie de bohème« (der seinerzeit Giacomo Puccini zu seiner berühmten Oper anregte) inspirierten leisen Tragikomödie »Das Leben der Bohème« erzählte er - wortkarg wie gewohnt - die Geschichte dreier Möchtegern-Künstler. Im Paris des 19. Jahrhunderts leben der französische Dichter Marcel (André Wilms), der albanische Maler Rodolfo (Matti Pellonpää) und der irische Komponist Schaunard (Kari Väänänen) einfach in den Tag hinein. Wenn den drei Bohemiens wieder einmal das Geld ausgeht, sorgt einer von ihnen mit irgendeiner Kunstproduktion für Nachschub, der umgehend bei gemeinsamen Gelagen wieder ausgegeben wird. So sind Hunger, Kälte und Einsamkeit ständige Begleiter der traurigen Helden. Erst die schöne Mimi (Evelyne Didi), in die sich Rodolfo verliebt, bringt Abwechslung und Freude in ihr gemeinsames Leben. Als Mimi schwer erkrankt, zeigen die drei Freunde große Erfindungsgabe und Selbstlosigkeit, um der dem Tod Geweihten die letzte Zeit auf Erden zu verschönern.
Für seine schauspielerische Leistung in »Das Leben der Bohème« wurde Hauptdarsteller Matti Pellonpää mit dem europäischen Filmpreis FELIX geehrt.