Jean-Luc Godard: Die Geschichte der Nana S.
Eine junge Frau (Anna Karina) wird Prostituierte, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen kann, und findet bei einem Streit unter Zuhältern den Tod. Der durch Zwischentitel in zwölf Kapitel gegliederte Film ist Godards erster Versuch, die bislang übliche Film-Erzählung durch einen Film-Essay zu ersetzen. Die häufige Diskrepanz zwischen Bild und Ton sowie das scheinbar willkürliche Nebeneinander gegensätzlicher Stilmittel (starre und bewegliche Kamera, Montage- und Plansequenzen, Abblende und Schnitt) hält den Zuschauer auf Distanz und zwingt ihn, mitzudenken statt mitzufühlen.
Indem Godard sozusagen Brechts Theorie des epischen Theaters auf den Film anwendet, vollzieht er den bis dahin (1962!) radikalsten Bruch mit dem klassischen Erzählkino.
Buch: Jean-Luc Godard nach einem Buch von Marcel Sacotte
Regie: Jean-Luc Godard
Darsteller: Anna Karina, Sady Rebbot, Monique Messeue, Mario Botti, Gerard Hoffmann, Andre Labarthe, Brice Parain, Guylaine Schlumberger
Kamera: Raoul Coutard
Musik: Michel Legrand
Produktion: Georges de Beauregard
Bundesstart: 20.09.2001
Start in Dresden: 10.01.2002
FSK: ab 18 Jahren