Rufmord - Jenseits von Moral

Komödie, USA 2000, 126 min

Rod Lurie ist ein Spezialist für das Genre des Politthrillers. Auch diesmal packt er als Drehbuchautor und Regisseur eine Menge Dreck aus dem „Weißen Haus“ an und wirft ihn mit gekonnter Hand und gewohnter Professionalität auf die Leinwand. Nach dem plötzlichen Tod des amerikanischen Vizepräsidenten muss dieser Posten neu besetzt werden. Der Präsident (Jeff Bridges) favorisiert Senatorin Hannson (Joan Allen) für dieses Amt. Doch die Dame hat einige Gegner, nicht nur politischer Natur. Da ist zuerst einmal Mr. Shelly Runyon (Gary Oldman), seines Zeichens ein ehrenwertes Mitglied des Kongresses. Der entdeckt ein „Sexskandälchen“ in ihrer Vergangenheit und gibt die Informationen darüber genüsslich an die Presse weiter. Luries Verdienst ist es, dass er sich nicht mit einem billigen Abklatsch der Clinton-Affären zufriedengibt. Er thematisiert weiter: Mobbing und die Rolle der Frau in einer von Männern dominierten Politik. Das ist für ihn in diesem Sinne auch gleich die ganze Welt. Aber da hört er noch nicht auf. Es geht ihm auch um den Einfluss der Medien auf politische Entscheidungsprozesse und somit auch um das Recht einzelner Personen auf den Schutz ihrer Privatsphäre. Hochaktuelle Themen sind es also, die er zu einem spannenden Thriller zusammengefasst hat.