Moderne Zeiten

Komödie, USA 1936, 87 min

Es war Charles Spencer Chaplins zweiter Tonfilm und wohl seine eindringlichste sozial- und gesellschaftskritische Tragikkomödie. Chaplin beschreibt darin den Menschen im Räderwerk der modernen, technisierten Gesellschaft. Charlie, der traurige Tramp, arbeitet am Fließband einer Fabrik, später wird er Testperson an einer Art „Frühstücksmaschine“ und wird unfreiwillig zum Anführer eines Streiks. Dabei prangert er immer wieder die Absurdität des modernen Lebens, seine übertriebene Rationalisierung und Mechanisierung, an. Chaplin vergleicht diese mit den natürlichen Bedürfnissen des Menschen. So hat dann auch das kleine Paradies, das er für sich und eine arme Blumenverkäuferin (Paulette Goddard) geschaffen hat, keinen Bestand. Am Ende sieht man, wie Charlie und seine Freundin auf der Landstrasse davonziehen.
Der Film, in dem Chaplin die Hauptrolle spielte, für den er das Buch geschrieben hatte, die Regie führte und für den er erstmalig auch die Produktion übernommen hatte, ist unbestritten ein Meisterwerk. Er ist voll von Satire und bitterer Ironie. Er bedient sich einfachster Mittel und steckt dennoch voller Bildwitz und Galgenhumor. Er legte den Grundstein für das große humanistische Erbe, das uns Chaplin hinterlassen hat.