Geliebte Lügen

Drama, Großbritannien 2005, 85 min

Der Film ist das entlarvende Psychogramm einer fragilen Dreiecksgeschichte nach Nigel Balchins Skandal-Roman von 1951 »A Way Through The Wood«.
Was tut man nicht alles, damit um jeden Preis die Konventionen gewahrt bleiben.
James Manning (Tom Wilkinson - »The Full Montry«) ist ein angesehener Londoner Anwalt und lebt mit seiner Frau Anne (Emily Watson - »Gosford Park«, »Breaking The Waves«) in einem der besseren Londoner Viertel. Schon seit Jahren führen sie eine vorbildliche Ehe in einem zufriedenen und glücklichen Leben. Die Wochenenden verbingen sie auf ihrem nicht weniger idyllischen mittelalterlichen Landsitz, wo ebenfalls Sonnenschein herrscht. Als umsichtige Hausfrau ist es ihr vergönnt, diesen Standard angemessen auszustatten. Beim nachbarlichen Cricket - Spiel trifft Anne auf den gutaussehenden Bill (Rupert Everett - »Stage Beauty«), dessen aristokratische und verwegene Art sie beeindruckt und beginnt mit ihm eine Affäre. Nach einer Weile wird James misstrauisch und Anne beginnt, sich in Lügen und Ausreden zu verstricken, bis ein tragischer Unfall passiert. Ein Mann liegt tot im Straßengraben und die ganze Geschichte kommt ans Tageslicht. Um seine Frau und seine Ehe zu schützen und vor allem seinen guten Ruf als Anwalt, lässt sich James auf einen Handel mit dem Lover seiner Frau ein. Nur Annes Nerven scheinen diesem Spiel auf Dauer nicht gewachsen zu sein und die Situation droht zu eskalieren.
Julian Fellowes, Regisseur und Oskarpreisträger für seine Kiriminalsatire »Gosford Park« hat auch hier (Buch und Regie) sehr gut beobachtet und betreibt sehr schöne Charakterstudien.
Bettina D. Schneider
BSC