Der Nachtportier
Lucia Atherton, aus Österreich stammende Ehefrau eines amerikanischen Dirigenten, erkennt 1957 im Nachtportier eines Wiener Hotels den SS-Offizier wieder, der im Konzentrationslager ihr Peiniger war. Auch der einstige KZ-Arzt Maximilian Aldorfer erinnert sich sofort an die junge Frau. Damals verband ihn eine sadomasochistische Beziehung mit der Gefangenen. Und erneut verfallen sie in Abhängigkeit zueinander. Als Wiener Nazis nach Lucia suchen, um die unliebsame Zeugin ihrer Verbrechen aus dem Weg zu räumen, nimmt Max sie in seiner Wohnung auf. Sukzessive verschieben sich die früheren Machtverhältnisse zwischen den beiden, während draußen die Verfolger lauern.
Liliana Cavanis Film war in Italien zeitweilig verboten. Als „skandalös“ wurden nicht zuletzt Charlotte Ramplings provokante Posen empfunden. Doch vor allem war es die Ambiguität ihres Charakters, die entweder Widerspruch oder Faszination auslöste. Mit streichholzkurzen Haaren, einer SS-Offiziersmütze auf dem Kopf, langen schwarzen Handschuhen an den Armen und einer Männerhose mit Hosenträgern über dem entblößten Oberkörper wurde sie zu einer androgynen Pop-Ikone in den sexuellen Subkulturen der 1970er Jahre. (Berlinale)
Buch: Liliana Cavani, Italo Moscati
Regie: Liliana Cavani
Darsteller: Dirk Bogarde, Charlotte Rampling, Philippe Leroy, Gabriele Ferzetti, Giuseppe Addobbati, Isa Miranda, Nino Bignamini, Marino Masè
Kamera: Alfio Contini
Musik: Daniele Paris
Bundesstart:
Start in Dresden:
FSK: ab 6 Jahren