Dabei sein ist alles

Komödie, USA 2005, 94 min

Nachdem seit Jahren ein einstmals ehrenhaftes, international angesehenes und sportliches Großereignis verkommen ist zu einer kompletten Verkaufsveranstaltung für verschiedenste Produktes sowie zum Weltumschlagplatz für leistungssteigernde Dopingsubstanzen - die Rede ist von den Olympischen Spielen - wundert es kein bisschen, dass nunmehr auch die Paralympics, oder im vorliegenden Fall die Special Olympics dran glauben müssen. Bei den Olympischen Spielen für geistig behinderte Sportler will der unversehrte Steve Barker starten, um mittels der ausgelobten Siegprämie von 10.000 Dollar seine finanziellen Probleme zu lösen. Wow. Auf so eine nette Drehbuchidee muss man erst einmal kommen. Das ist er! Olympischer Rekord an perfidester Hirnrissigkeit. Den Drehbuchautoren scheint das dann beim Schreiben auch aufgegangen zu sein, denn sie beschließen kurzerhand, aus Steve Barker noch schnell so etwas wie einen Helden zu machen. Dabei würde ihm im richtigen Leben jeder halbwegs vernünftige Zeitgenosse eine ordentliche Tracht Prügel verabreichen. Aber Achtung und merkt euch; wo ein Arschloch zum Helden eines Filmes werden soll, da braucht es einfach ein noch größeres Arschloch. Und zu dem wird mal schnell einer der behinderten Superstars gemacht, den die anderen behinderten Fast-Superstars nicht leiden können. Weil der immer gewinnt. Und so willigen die eben noch halbwegs vernünftig erscheinenden und mit Prügel drohenden Fast-Superstars in Steves Plan ein und lassen von ihm ab. Frei nach dem Motto; wenn ein Arschloch den Preis nicht bekommen soll, dann sorge dafür, dass ihn eben ein anderes bekommt. Klingt doch logisch, selbst bei bekloppten Fast-Superstars. Diese „Komödie mit Herz“ spielte in den USA übrigens 35 Millionen Dollar ein. Scheinbar hatten die amerikanischen Zuschauer die Botschaft des Regisseurs besser verstanden, als sie dachten. Er wollte „die öffentliche Wahrnehmung für Menschen mit geistiger Behinderung verändern“ und das ist ihm offenbar gelungen. Und der deutsche Verleih köpft gleich noch das ehemalige olympische Motto.
alpa kino