Motel Destino
Regisseur Karim Aïnouz erschafft mit seinem erotischen Thriller, seinem zweiten Cannes-Wettbewerbsbeitrag, einen schwitzigen Fiebertraum voller greller Farben, einer vor Lust stöhnenden Soundkulisse und bösen Vorahnungen. Er selbst bezeichnet seinen visuell ambitionierten, in knalligen Neonfarben gehaltenen Film als „Tropical Neo-Noir“. Die Szenen sind explizit, Verlangen und Eifersucht dominieren das Beziehungsdrama. Kamerafrau Hélène Louvart gab alles und erschuf eine farbenprächtige Welt des mit Kameras und Überwachungsklappen versehenen Motels. Ihr großartiges Farbkonzept kontrastiert mit der düsteren, kammerspielartigen Welt der verlorenen Seelen des Dramas. Entstanden ist ein ungewöhnliches Filmerlebnis.
Das Motel Destino ist ein einsam gelegenes Stundenhotel an der nordbrasilianischen Küste in grellen Neonfarben unter der grenzenlosen Weite des strahlend blauen Himmels. Hier strandet der junge Heraldo nach einem missglückten Raubüberfall auf der Flucht vor der Polizei und seinen eigenen Komplizen. Der ungehobelte, undurchsichtige Betreiber Elias und seine Frau Dayana stellen nicht viel Fragen, als Heraldo bei ihnen auftaucht: Für Elias kommt er als billige, ganz ans Motel gefesselte Arbeitskraft gelegen, und Dayana, zunehmend frustriert von der Enge ihres Lebens, ist fasziniert von dem seltsam naiven jungen Mann. Ein gefährliches Spiel beginnt, ein Tanz der Macht, des Begehrens, der Loyalitäten, der Liebe, ein Kräftemessen, in dem der Wunsch nach Freiheit immer drängender wird.
ak
Buch: Wislan Esmeraldo, Mauricio Zacharias
Regie: Karim Aïnouz
Darsteller: Fábio Assunção, Nataly Rocha, Iago Xavier
Kamera: Hélène Louvart
Musik: Amine Bouhafa
Bundesstart: 14.11.2024
Start in Dresden: 14.11.2024
FSK: ab 16 Jahren