Golda - Israels eiserne Lady

6. Oktober 1973: An Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, greifen Ägypten, Syrien und Jordanien überraschend Israel an. Die gesundheitlich angeschlagene Ministerpräsidentin Golda Meir (Helen Mirren) hat erste Anzeichen für den bevorstehenden Angriff ignoriert, ist nun wenig überrascht und hat sich ihrer Aufgabe zu stellen. Sie allein ist schlussendlich verantwortlich für das Schicksal der Nation, muss unter hohem Druck rasche Entscheidungen treffen, unter den Augen der Welt und dem Dauerfeuer ihres komplett männlichen in Grabenkämpfen sich aufreibenden Kabinetts ausgesetzt. Goldas Spielräume sind winzig.
Regisseur Guy Nattiv ist ein nervenzerfetzender Politthriller gelungen. Er inszeniert diese dramatische Phase des Nahostkonflikts weniger als typischen Kriegsfilm, denn als hochkonzentriertes Kammerspiel. Historisch konkret und temporeich liefert der Film einen eindrucksvollen Überblick über den knapp dreiwöchigen Jom-Kippur-Krieg. Der Fokus liegt naturgemäß ganz auf Helen Mirren als Israels erste Ministerpräsidentin. Unterstützt wird ihr überzeugendes Spiel von einem handwerklich exzellenten Maskenbild. Dafür gab es eine Oscar-Nominierung für Bestes Make-up und Hairstyling.
Grit Dora