The Kill Room

Gordon (Samuel L. Jackson), ein schwarzer jüdischer Feinkostladen- und Bäckereibesitzer, der mit der Mafia im Bunde steht, macht der Kunsthändlerin Patrice (Uma Thurman) ein verlockendes Angebot: Sein bulliger Auftragskiller Reggie (Joe Manganiello) soll teure Gemälde malen, um Geld zu waschen. Alles, was sie dafür tun muss, ist, die Kunstwerke in ihrer Galerie aufzubewahren und dafür zu sorgen, dass sie nicht wirklich verkauft werden. Dafür bekommt sie einen ordentlichen Anteil. Das Geschäft ist zu gut, als dass Patrice, die kurz davor steht, ihre Galerie und alle Kunden zu verlieren, es ablehnen könnte. Doch als ihre Praktikantin Fotos der Kunstwerke veröffentlicht, werden diese zur Sensation in der Kunstwelt. Bald will jeder die Werke des Künstlers kaufen, den Patrice „The Bagman” nennt.
»The Kill Room« von Regisseurin Nicol Paone ist eine komödiantische Kritik am Kunstbetrieb durch die Brille eines Kriminalthrillers. Patrice's Galerie hat es nämlich vor allem deswegen schwer, weil sie an Qualität und Ethik statt an reinen Profit glaubt: Sie hält nichts davon, für Kritiken zu bezahlen, sich auf bezahltes Marketing zu verlassen oder sich mit frauenfeindlichen männlichen Künstlern zu arrangieren. Im Gegensatz dazu sehen wir rivalisierende Händler, die sich damit brüsten, an Waffenhändler, den Sohn eines afrikanischen Diktators und einen russischen Oligarchen zu verkaufen. Dass auch Patrice eine Grauzone betritt, wird vor allem immer dann unterhaltsam, wenn sie und Jackson Jahrzehnte nach »Pulp Fiction« Reunion auf der Leinwand feiern. Rundum unterhaltsam und empfehlenswert!
Viktoria Franke