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Final Account

Dokumentation, Großbritannien/USA 2020, 94 min

Auf der Suche nach Antworten: eine persönliche Odyssee des Regisseurs Luke Holland, der in seiner eigenen Familiengeschichte die Schrecken des 20. Jahrhunderts entdeckt. Entstanden ist eine Dokumentation, das eindringliche Porträt der letzten lebenden Generation, die in Hitlers NS-Diktatur gelebt hat.
Über zehn Jahre haben Luke Holland und sein Filmteam Männern und Frauen mit verschiedenen Hintergründen − sowohl früheren SS-Mitgliedern als auch Zivilisten − wichtige Fragen zu Mitschuld und Täterschaft, zu nationaler Identität, Ermächtigung und Verantwortung gestellt.
250 Interviews später hat Holland mit »Final Account« ein eindrucksvolles Zeitdokument geschaffen, das auf sehr direkte und persönliche Weise eine entscheidende Frage aufwirft: Wie konnte es dazu kommen, dass sich völlig normale, aufstrebende junge Menschen an den Verbrechen der Nationalsozialisten beteiligten?

Durch die Kombination aus ausführlichen Zeugenaussagen, bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und beeindruckenden aktuellen Aufnahmen zeigt Holland, wie sich moralische Normen auflösen und Verschwörungsmythen und Verdrängung das entstehende Vakuum füllen können. Die Protagonistinnen und Protagonisten des Films gehen allesamt unterschiedlich mit den realen Ereignissen der Vergangenheit um.
Damit greift »Final Account« in seiner entwaffnenden Ungeschöntheit aktuelle Themen unserer Zeit fesselnd und verstörend auf.

Der Film begann für Luke Holland als Teil einer Suche nach Antworten auf seine eigene Familiengeschichte. Antworten, die ihm lange vorenthalten worden waren. Hollands aus Wien stammende Großeltern mütterlicherseits wurden in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet. Seine nach England geflohene Mutter brachte Holland in Shropshire zur Welt. 1952 ließ sich die Familie schließlich in Paraguay nieder, wo Holland in einer deutschsprachigen, christlichen Gemeinschaft und inmitten indigener Stämme aufwuchs. Zwischen all diesen verschiedenen Einflüssen erfuhr Holland erst sehr spät, dass er Jude war. Diese erstaunliche Tatsache veranlasste ihn dazu, sich mit seiner eigenen Identität auseinanderzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt war Holland bereits ein erfolgreicher Filmemacher. Er hatte eine Reihe gefeierter Dokumentarfilme gedreht, darunter auch BBC-Serien.
ak

Regie: Luke Holland

Kamera: Luke Holland

Musik: Dirac Sea

Produktion: Participant, Passion Pictures, ZEF Productions, Claire Aguilar, John Battsek, Luke Holland, Riete Oord, Sam Pope

Bundesstart: 28.04.2022

Start in Dresden:

FSK: ab 12 Jahren