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Alles ist gut gegangen

Drama/Komödie, Frankreich 2021, 109 min

Es ist der Horror vieler Kinder: Es kommt ein Anruf, dass ein Elternteil im Krankenhaus liegt. Sei es wegen eines Sturzes, eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls. So ergeht es auch Emmanuèle. Ihr Vater André ist ein Lebemann, doch nun hat er einen Hirnschlag erlitten. Zwar erholt er sich langsam davon, doch er hat einen Entschluss gefasst: Mit den Einschränkungen möchte er nicht weiterleben. Er bittet Emmanuèle darum, ihm beim Sterben zu helfen.

Diese Bitte stößt nicht nur Emmanuèle vor den Kopf sondern auch Schwester Pascale. Nach und nach entblättern sich die familiären Schichten. Die Verletzungen, die Schmerzen, die Liebe treten zutage. Denn auch wenn André egoistisch und kaltschnäuzig wirkt, gibt es eine enge Verbindung zwischen ihm und seinen Töchtern.

Genau darauf konzentriert sich Regisseur François Ozon, auf die familiären Verstrickungen. Er macht kein großes Aufhebens um die rechtlichen Rahmenbedingungen, auch wenn sie große Teile der Handlung bestimmen und es am Ende wirklich spannend wird. Aber weder wird hier der moralische Zeigefinger gehoben, noch auf die Tränendrüse gedrückt. Dabei wirkt der Film eigenartig leicht und unaufgeregt und Ozon setzt am rechten Ende einen Punkt. Vermutlich ganz im Sinne seiner verstorbenen Freundin Emmanuèle Bernheim, auf deren autobiografischer Buchvorlage das neue Werk von Frankreichs Vorzeigeregisseur beruht. Besonders, aber lange nicht nur wegen des starbesetzten Casts rund um Sophie Marceau und Charlotte Rampling sehenswert.
mana