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High Life

Drama/Science-Fiction, Deutschland/Frankreich/Großbritannien/Polen 2018, 112 min

Es könnte so schön sein. Robert Pattinson alias Monte schwebt mit seiner zuckersüßen Filmtochter fast lautlos durchs Weltall. Doch dann öffnet sich Pandoras Büchse, und wir erfahren die Hintergründe dieser einsamen Konstellation im Nirgendwo. Denn Monte startete als Teil einer Strafkolonie in dieses Unterfangen. Die Teilnehmer: allesamt zum Tode verurteilte Straftäter. Die Hintergründe werden nur bei Monte bruchstückhaft erhellt, der Rest bleibt im Verborgenen. Auch was Reproduktionsmedizinerin Dr. Dibs, verkörpert von Juliette Binoche, antreibt, entsteigt erst nach und nach dem Nebulösen. Derweil räkelt sie sich auf einer Sexmaschine und entlockt den männlichen Expeditionsteilnehmern ihr Ejakulat.
Die französische Regisseurin und Drehbuchautorin Claire Denis legt mit »High Life« ihr englischsprachiges Filmdebüt vor - und drehte es in Köln. Auf internationalen Festivals gespielt und von der Presse teilweise hochgelobt, dürfte der Film aber streitbar sein. Denn die mitunter äußerst trashige Ausstattung samt Raumschiff in Form einer Streichholzschachtel und Raumanzügen aus dem Spielzeugkatalog trifft auf eine derart düstere Stimmung, dass das Bild nicht passen will. Fans von Blut, Sperma sowie depressiven Gemütszuständen dürften hier aber voll auf ihre Kosten kommen. Science-Fiction-Freunde sollten andere Kinogefilde aufsuchen.
Nadine Faust