Lady Henderson präsentiert

Komödie/Drama, Großbritannien 2005, 103 min

Die reiche und wohl angesehene Witwe Lady Laura Henderson langweilt sich bereits während der Begräbnisfeier des verstorbenen Mannes zu Tode. Da klingen die Vorschläge ihrer besten Freundin Lady Conway geradezu wie Hohn in ihren Ohren; sie solle sich nicht weiter grämen, sie könne jetzt nach Herzenslust einkaufen. Oder vielleicht Wohltäterin werden, wie es viele Witwen der feinen Gesellschaft täten. Doch Lady Henderson ist nicht nur furchtbar reich und gelangweilt, sie hat auch einen sehr unfeinen, aber dafür recht handfesten Umgangston. Jedenfalls nicht sehr britisch. So bleiben ihr die Türen zu den meisten Charity-Komitees verschlossen. Als sie wieder einmal ihren Rolls spazieren fährt, erblickt sie ein leer stehendes Theater auf der Great Windmill Street inmitten von Soho. Bald schon nimmt der Gedanke an ein Variété -Theater Gestalt an und mit Vivian Van Damm lernt sie auch den geeigneten Geschäftsmann für ihr neues Hobby kennen. Divenhaft wickelt sie ihn um einen ihrer kleinen Finger und vertraut ihm die volle Geschäftsführung sowie künstlerische Leitung des Windmill Theaters an. Van Damm sucht in halb England nach Sängerinnen bzw. Tänzern und entwickelt sofort ein solch erfolgreiches Konzept, dass schon nach kurzer Zeit unzählige Nachahmer für einen echten Publikumsmangel in Soho sorgen. Jetzt hat Lady Henderson die rettende Idee, was läge näher, als die Nachahmer mittels Nachahmung aus dem Feld zu schlagen. Das Windmill kopiert einfach das berühmte Moulin Rouge und wird so zur ersten Nacktshow in England. Zwar benötigt es einiger handfester Argumente bei den Mädchens sowie etlicher opulent ausgestatteter Diners bei Lord Cromer, dem offiziellen Zensor von London, doch dem Brachial-Charme Lady Hendersons ist kein Kraut gewachsen. Selbst mit dem Kompromiss, die Mädchen dürften sich aber auf der Bühne nicht bewegen, kann man wunderbar leben und kreiert kurzerhand die Tableaux, lebendige, nackte Gemälde mit Namen wie „Meerjungfrauen“, „Rothäute“ oder „Annie Oakley“. Das Windmill wurde berühmt, und noch heute tanzen dort die Mädchen auf den Tischen.